Schon 1957 gab es „Kunst am Bau“-Vorgaben an öffentlichen Gebäuden. Der Weidener Stadtrat hatte damals einen regional bekannten Kunstmaler beauftragt, die Fassaden der Rehbühl-Grundschule künstlerisch zu gestalten. Der Kulturbeirat hatte sich entschlossen, Franz Friedrich mit der Aufgabe zu betrauen. Im September 1959 waren die Werke fertiggestellt und Schüler, Lehrer und Eltern erfreuten sich über Jahrzehnte an den Darstellungen der „Arche Noah“ und des „Heiligen Franziskus.“ Für den Künstler gab es großes Lob.
Nach der Sanierung der Schule, Mitte der 80er Jahre, waren die Bilder unter der Fassade verschwunden. Erst mit der jetzt angelaufenen energetischen Sanierung tauchten sie Arbeit wieder auf. Dies veranlasste viele „Rehbühler" zu Anfragen, die Bilder zu erhalten und wieder „sichtbar“ zu machen.
Am Dienstag nun lud der CSU-Ortsverband Rehbühl unter Vorsitz von Stephan Gollwitzer zu einer Ortsbegehung, um sich die Fassadengestaltung in der Fichte- und Richard-Strauß-Straße näher anzuschauen. Der Ortsverein wolle sich für den Erhalt der Bilder stark machen.
Historiker Dr. Sebastian Schott vom Stadtmuseum und der ehemalige Lehrer Hans-Günther Ruhland erläuterten die Entstehungsgeschichte der beiden Kunstwerke. Baudezernent Oliver Seidel und Hochbauamts-Leiterin Jutta Häusler informierten über die beschränkten Möglichkeiten, die Bilder zu erhalten. „Die Probleme ergeben sich aus den bauphysikalischen, kostenmäßigen und zeitlichen Gründen“, so ihre Einschätzung. Wärmedämmung, die 90-prozentige Förderung der energetischen Sanierung und ein knapp bemessener Zeitrahmen grenzten den Erhaltungswunsch ein. Denn die Sanierungsmaßnahmen sollten bis Beginn des kommenden Schuljahres abgeschlossen sein.
Es stelle sich die Frage, ob der Wärmeschutz um die Bilder herum oder über eine Dämmung von Innen erfolgen soll. Wie die Fachleute mitteilten, verursachten beiden Varianten Probleme. Sehr kritisch wurde dabei die Innendämmung beurteilt. Seidel warb für einen Kompromiss und schlug vor, die „Kunst am Bau“ kostengünstig anhand von Fotografien für die Nachwelt zu erhalten.
Auch CSU-Fraktionschef Benjamin Zeitler betonte den hohen Aufwand und wies auf die finanziellen Belastungen für die Stadt hin. Gollwitzer, Ruhland und Schott hingegen machten deutlich, dass sie sich weiterhin für den Erhalt der Kunstwerke an der Schulfassade einsetzen würden. „Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin der Weg geht.“
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