Für die Verantwortlichen des Bayerischen Jugendrings (BJR) war es ein "Leuchtturmprojekt": Auf verschiedenste Art und Weise drücken Weidener Jugendliche ihre Träume und Ängste aus, erkunden dabei, wer sie sind und wo ihre Stärken liegen. Der BJR finanzierte die auf drei Jahre angelegte Reihe "Durchs Schlüsselloch geschaut", welche das Jugendzentrum im September mit fünf Weidener Schulen startete. 30.000 Euro waren zugesagt, 8000 Euro flossen dann auch. Doch im Dezember war schon wieder Schluss: Wegen eigener Finanzsorgen strich der BJR auf breiter Front Zuschüsse. Auch die fürs "Schlüsselloch".
"Die Nachfrage nach dem Projekt und die Begeisterung für die Projektinhalte war jedoch groß", berichtet Organisatorin Julia Zimmermann. Die fünf Schulen "ließen in Gesprächen immer wieder verlauten, dass das Begonnene fortgeführt werden sollte." Vergangene Woche erhielt die Sozialpädagogin aus dem Juz die langersehnte Nachricht: Den erneut eingereichten Projektvorschlag hat das Auswahlgremium des Bayerischen Jugendrings positiv entschieden. "Die Mittel sind wieder da. Die Projekte können wieder aufgenommen werden."
Das bedeutet, dass die in der Berufsschule begonnen Hütten, durch die jeder Interessierte durchs Schlüsselloch schauen kann, endlich mit Leben gefüllt werden können. Ferner kann die schulübergreifende Theatergruppe der Max-Reger- und der Pestalozzi-Mittelschule in den Schuljahren 2020/21 und 2021/22 unter der Leitung von Marlene Wagner-Müller auftreten. Und die Fachoberschule und die Wirtschaftsschule kann wieder gemeinsam mit dem Juz an spannenden Projekten arbeiten kann. Natürlich alles unter dem Vorbehalt, dass die Coronakrise dies zulässt.
"Was genau die Inhalte der einzelnen Zusammenarbeiten sein werden, wird die Zeit zeigen", erklärt Julia Zimmermann in einer Pressemitteilung. "Denn die Schülerinnen und Schüler sollen aktiv am Entstehungsprozess beteiligt sein. Nur so können wir wirklich herausfinden, was in ihnen steckt und ihnen die Chance geben, im Sinne der Jugendarbeit zu wachsen."
Alle Organisatoren zählten darauf, dass ein normales Miteinander bald wieder möglich sein wird – "und wir nicht alle Angebote ausschließlich durch online Ideen ersetzen müssen", so Zimmermann. "Für uns ist erst einmal wichtig zu wissen, dass wir überhaupt weitermachen können." Erfreut zeigt sich auch Tobias Kick, Chef der Max-Reger-Mittelschule: "Wenigstens eine gute Nachricht in dieser Zeit. Ein Lichtblick für das kommende Schuljahr."
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