Auf 21 großformatigen Fotografien präsentieren Schüler der FOS/BOS Weiden und junge Migranten im Kunstverein ihre Gesichter. „Wir haben uns gegenseitig fotografiert und dabei auf eine möglichst natürliche und ehrliche Mimik geachtet“, berichteten die am Ausstellungsprojekt „Begegnung auf Augenhöhe – Gesichter gegen Klischees“ beteiligten Gestalter der 11. Jahrgangsstufe am Abend der Vernissage.
Die gezeigten Gesichter suchen den direkten Kontakt zum Betrachter und sind weit mehr als bloße Portraits. Während eine Gesichtshälfte sichtbar bleibt, durchbricht die andere Seite die äußere Hülle und offenbart die Lebensgeschichte der abgebildeten Person. Durch diese Verbindung ist es dem Betrachter unmöglich, sein Gegenüber nur auf äußere Merkmale zu reduzieren. „In unserem Projekt haben wir versucht, vereinfachende Stereotype aufzubrechen“, so Ulla Roscher-Geuss, Wohnungslotsin bei der Diakonie Weiden. Die Lebensgeschichten der beteiligten Schüler und Migranten lassen sich nicht in Schubladen stecken.
Fragen nach der sozialen und beruflichen Zukunft standen bei der Erstellung der Texte im Mittelpunkt. „Dabei verschwimmen die Unterschiede: Träume, Hoffnungen und Herausforderungen verbinden uns alle – unabhängig von Herkunft oder Status“, erklärte Roscher-Geuss am Ende ihrer Ansprache. Für eine „beeindruckende Ausstellung auf Augenhöhe“ dankte Bernhard Planner, zweiter Schulleiter der FOS/BOS Weiden, den jungen Teilnehmern sowie der Initiatorin Ulla Roscher-Geuss und Claudia Köppel, die das Projekt organisierte und kreativ begleitete. Die Werkschau entstand in Kooperation der Weidener Fachoberschule und der Diakonie Weiden.
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