Seit Montag, 27. April, wurde der Schulbetrieb am Beruflichen Schulzentrum in Weiden wieder aufgenommen. Für Schulleitung, Lehrer und Schüler stellte dies eine besondere Herausforderung dar. "Das Berufliche Schulzentrum Weiden hatte durch den schrittweisen Wiederbeginn schon von Anfang an über 30 Prozent und bald wahrscheinlich 50 Prozent der Schüler wieder im Unterricht", berichtet Studiendirektor Michael Bäumler, Mitglied der Schulleitung.
Damit übertrifft laut Bäumler die Anwesenheitsquote der Schüler an der Berufsschule in Weiden den vom Kultusministerium genannten bayrischen Durchschnitt von 14 Prozent in erheblichem Umfang. Seit Montag steigt die Zahl wieder spürbar an.
Gesundheitsschutz gewährleisten
Ursächlich dafür ist, dass unter den zu unterrichtenden Jahrgangsstufen 10 bis 12 besonders viele Klassen als Abschlussklassen oder Fachklassen mit anstehenden Prüfungen gelten, die möglichst in Präsenz zu unterrichten sind. Vor allem sind es Abschlussklassen von Schülern mit anstehender Kammerprüfung, BGJ-Klassen und Klassen zur Berufsvorbereitung und Berufsintegration, in denen Schüler für externe Prüfungen vorbereitet werden.
"Bei allen Detailplanungen ist der Gesundheitsschutz aller die oberste Zielsetzung" sagt Bäumler. Für die gebildeten kleineren Unterrichtsgruppen mussten die passenden Unterrichtsräume festgelegt werden. "Keine leichte Aufgabe bei unserer Architektur mit vielen kleinen Klassenzimmern", stellt Bäumler fest. Um zu zeigen, wie alle Maßnahmen umgesetzt wurden, verweist er auf Regelungen, die für alle Beteiligten auf der Homepage der Europaberufsschule nachzulesen sind. Der wichtigste Baustein dabei ist der Organisationsplan des Präsenz-Unterrichtsbetriebs. Er regelt für alle Unterrichtsgruppen und Klassen Unterrichtszeiten, Zugangswege nach Eingangsbereichen und Pausenräume. Blockbeschulungszeiten wurden aufgeteilt. Ein nach Unterrichtsgruppen versetzter Unterrichtsbeginn gehört dazu.
"Ideales Zusammenspiel"
Detaillierte Verhaltensregeln über Abstandhaltung, Mund-Nasenschutz, Hygieneschutz wurden bekanntgegeben. Zugangstüren bleiben eine Stunde lang geöffnet um Türgriffe nicht berühren zu müssen. "Selbst der Schulleiter war am Sonntag in der Schule, um beim Aufstellen der Tische zu helfen" , berichtet Bäumler. Über alle Planungen und Regelungen wurden auch alle Ausbildungsbetriebe informiert. Nach zwei Wochen Praxis der Ausnahmeregelungen stellt Bäumler fest: "Es war ein ideales Zusammenspiel aller Beteiligten. Kein Krankheitsfall ist bisher bekanntgeworden".
Die Schule habe dabei von den vielen Modellversuchen der Vergangenheit, zum Beispiel vom Schulversuch Profil 21, profitiert. Dort habe man Erfahrung mit Eigenverantwortung und kreativen Konzepten gewonnen. Allerdings habe sich die Rolle der Lehrer ziemlich stark verändert. "Sie sind jetzt zum Manager geworden".
Schulleiter Josef Weilhammer spricht vom "hohen Engagement aller" und "von einer organisatorischen Meisterleistung". Allerdings wünscht er sich wegen der überall erkennbaren Ängste, Verunsicherung und Anspannung "statt eines ansteckenden Virus', mal wieder ein ansteckendes Lächeln".
Hybrides Lernen
Für die seit Montag geltende zweite Präsenzunterrichtsphase sehen sich Weilhammer und Bäumler gut aufgestellt. Unterrichte wird auf prüfungsrelevante Fächer konzentriert, in den Werkstätten nur Theorie vermittelt. Für Nebenfächer sind Online-Angebote entwickelt. "Wir sprechen von hybridem Lernen", sagt Bäumler. Sein größter Wunsch wegen der wohl anhaltenden Einschränkungen "je früher desto besser sollten Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr erfolgen". Ab sofort können diese online auf der Homepage der Europaberufsschule erfolgen.













 
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