Wie befürchtet: Aus Zeitmangel fielen sämtliche Anträge in der Stadtratssitzung am Montag unter den Tisch – bis auf einen besonders aktuellen. Ein Eilantrag, in dem die Bürgerliste (BL) Maßnahmen der Stadt in Vorbereitung auf eine Corona-Epidemie fordert. Alleinstehende Infizierte bräuchten "eine Hotline, eine Anlaufstelle im Rathaus", die ihnen beispielsweise die Lieferung von Lebensmitteln organisiert, erklärte BL-Stadtrat Theodor Klotz. "Genau das haben wir in der Hinterhand", entgegnete Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Und: "Der Antrag ist ein bisschen dem Wahlkampf geschuldet."
Schließlich müsse Klotz wissen, dass sich Vertreter der Stadt bereits seit Wochen in einer "Sondierungsgruppe Coronavirus" mit allen möglichen Folgen und Maßnahmen beschäftigen. Seggewiß: "Wir brauchen keinen Krisenstab einzuberufen. Wir haben den Krisenstab bereits." Seit Ende Februar tage er montags und donnerstags. Die Teilnehmer stammten unter anderem von den Gesundheitsämtern Weiden-Neustadt und Tirschenreuth, den BRK-Kreisverbänden, der Feuerwehr, der Kliniken AG, der Integrierten Leitstelle und der Polizei.
Der Rathauschef zitierte aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes Neustadt. Demnach tauschen sich die Teilnehmer der Gruppe beispielsweise über Infektionsschutz, die Verteilung von Schutzkleidung, Quarantänemaßnahmen und den Umgang mit größeren Veranstaltungen aus. Auch Alleinstehende in Quarantäne seien ein Thema. Sie seien zunächst selbst gefordert, Mittel des täglichen Bedarfs zu organisieren. Notfalls kämen aber "öffentliche Strukturen" zum Tragen. So sei angedacht, dass Feuerwehr und Rotes Kreuz Lieferdienste übernehmen.
"Wir sind gut aufgestellt", versicherte Seggewiß. "Keine alleinstehende Person muss Sorgen haben." Beruhigt zeigte sich ob dieser Ausführungen nicht zuletzt Klotz: "Gut, dass Sie dargestellt haben, dass es diese Task-Force gibt", lobte er Seggewiß. "Das dient der Beruhigung der Bevölkerung."
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