„Dornrose“, die Beratungs- und Fachstelle bei sexueller Gewalt an Frauen und Kindern erweitert ihr Präventionsprogramm und geht in einem Pilotprojekt an die Grundschulen. Im Rahmen eines Praxisseminars der Studentin der Sozialen Arbeit Anna Biebl und ihrer Praktikumsleiterin Elisabeth Scherb entstand ein Angebot, das sich an Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen richtet.
"Das Projekt soll helfen, Kinder zu stärken, sie zu ermutigen, über gute und schlechte Geheimnisse zu sprechen und ihre Gefühle wahrzunehmen", beschrieb Scherb die Aktion. Unter dem Motto „Ich weiß, was ich will“ lernten die Kinder etwa, was der Unterschied sei, ein Geheimnis zu verraten oder zu petzen. Eine Frage, die sich natürlich nicht pauschal beantworten lasse.
Man wolle ihnen vermitteln, wie man sich ausdrücke, wie man seine eigenen Gefühle wahrnehme und die Gefühle anderer. Elisabeth Scherb: „Auch Situation erkennen zu können, Nein sagen zu lernen, wenn einer einem körperlich zu nahe kommt.“ Es gehe „Dornrose“ vor allem darum, den Selbstschutz der Schüler zu stärken.
Anhand alltagsnaher Beispiele lernten die Kinder, gefährliche Situationen besser einzuschätzen. Dazu hatten sie einen ganzen Schultag Zeit gehabt. Vier Stunden lang wurde die in zwei Gruppen aufgeteilte Klasse anhand alltäglicher Beispiele geschult. Dabei lernten sie ihre eigenen Rechte kennen und wurden dazu ermuntert, für diese auch einzustehen. Abschließend traf sich die Klasse 4 b in der Turnhalle.
Rektorin Gisela Sparrer hatte von Beginn an grünes Licht signalisiert. „Ich verspreche mir von dem Projekt, dass die Kinder selbstbewusster werden und Grenzen aufzeigen können“, betonte Klassenlehrerin Martina Betz. „Wir hatten vorab schon einen Informationsnachmittag, haben uns zusammengesetzt und beschlossen, den Projekttag anzugehen.“
Vor zwei Wochen wurde dasselbe Seminar erstmals veranstaltet. Damals mit der 4 a von Klassleiterin Cornelia Trottmann. Eingefädelt hatte den Kontakt die Jugendsozialarbeiterin an Schulen, Luisa Badenberg. „Die Kinder sollen lernen, in gefährlichen Situationen adäquat auftreten zu können.“ Mitarbeiterinnen von „Dornrose“, die sie von einem gemeinsamen Arbeitskreis her kannte, seien an sie herangetreten um anzufragen, ob ihre Präventionsidee an der Hammerwegschule umgesetzt werden könne. Bei Interesse könne das Präventionsangebot auch an weiteren Grundschulen stattfinden.
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