Im Finanzausschuss ging es am Dienstag noch gar nicht um ein spezielles Projekt. Vielmehr ging es um die Frage, ob die Stadt sozusagen für alle Fälle Mittel aus dem Bayerischen Stadtebauförderprogramm beantragen soll. Eine Vorfestlegung, was aus der Seltmann-Villa werden soll, sei dies nicht, sagte Kämmerin Cornelia Taubmann. Es gebe verschiedene Möglichkeiten einer öffentlichen Nutzung. Auch die OTH habe Interesse angemeldet, zum Beispiel für Institute oder Tagungen. Andernfalls, also ohne Mittelanforderung, würde die Idee ein weiteres Jahr liegenbleiben.
Trotzdem brachen in der Sitzung schnell die Gräben auf. Ablehnend äußerte sich Grünen-Fraktionschef Karl Bärnklau, weil die Stadt dem Investor das Vorhaben über die Miete finanzieren würde. Wolfgang Pausch räumte durchaus persönliche Sympathien für die Idee ein. Doch seine Fraktion, so der CSU-Sprecher, stehe den Plänen insgesamt sehr kritisch gegenüber. Er warnte davor, mit einem Café den Weg zu freiwilligen Leistungen zu ebnen. Fraktionskollege Markus Bäumler bestätigte: "Das wird sehr kontrovers diskutiert."
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Roland Richter, und auch Oberbürgermeister Kurt Seggewiß verstanden diese Äußerungen nicht. Es gehe doch erst einmal nur um Fördermittel. Mögliche Projekte könnten dann immer noch ausführlich besprochen werden. Und auch Reinhold Wildenauer (Bürgerliste) betonte, man müsse sich auf jeden Fall für das Programm anmelden.
Die zwei vorgestellten Alternativen würden einem öffentlichen Zweck dienen und könnten die Parkfläche in das Konzept einbeziehen. So geht es in der ersten Variante um einen Wirtschaftstreff für Wirtschaftsförderung, um Büro- oder Ausstellungsflächen oder um eine Kleinkunstbühne mit Café. Die zweite Variante sieht eine Großtagespflege beziehungsweise einen Kinderhort vor. Weitere Ideen wurden bisher nur in nichtöffentlichen Sitzungen diskutiert. In der Stadtratssitzung am kommenden Montag (15 Uhr, großer Sitzungssaal des Neuen Rathauses) geht's weiter.
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