Dank der Produktion vor Ort könne die Firma Seltmann auf individuelle Kundenwünsche schnell reagieren und lege dabei ein besonders Augenmerk auf die Qualität. Grafiker und Mustermaler im eigenen Haus sorgten für kreative Ideen und könnten Kundenwünsche wie Vignetten oder königliche Familienwappen schnell umsetzen. "Ihre langjährige Erfahrung macht das möglich", bescheinigte Christian Seltmann, Geschäftsführer und Inhaber, den treuen Mitarbeitern aus Weiden und Erbendorf. 24 Männer und Frauen hatten sich am Donnerstag zur Jubilarehrung am Firmensitz in Weiden eingefunden. "Eine stolze Zahl, die nicht jedes Unternehmen vorweisen kann."
18 von ihnen hatten bereits vor 40 Jahren ihre Berufslaufbahn in der Porzellanfabrik begonnen, 6 weitere vor 25 Jahren. "Einige von Ihnen können sich sicher noch an den ersten Tag erinnern, als sie von der Schule in den Betrieb kamen und ihnen alles noch unbekannt war." Doch während der Ausbildung und auch in den späteren Jahren hätten sie viel gelernt und viel von ihrem Wissen weitergegeben, sagte Christian Seltmann. Auch deshalb habe die Firma den treuen Mitarbeitern viel zu verdanken.
Von Gebrauchsgeschirr bis hin zu anspruchsvollstem Tafelgeschirr biete die Seltmann Weiden-Gruppe eine ungewöhnlich breite Produktpalette. Dabei würden die Produktionsbedingungen in Deutschland immer schwieriger, so Seltmann. Zum Beispiel durch steigende Energiekosten und eine Flut von Vorschriften. Dazu kämen die Anforderungen des Internethandels und die Tatsache, dass der klassische Fachhandel schrumpft, dafür aber "die aktionsgesteuerten und preisaggressiven Anteile des Möbelhandels stetig zunehmen".
Um diese Herausforderungen zu meistern, seien neben treuen Mitarbeitern stetige Investitionen nötig. Deshalb sei das Werk in Erbendorf "zu einer der modernsten Porzellanfabriken Europas oder sogar weltweit" ausgebaut worden. Aktuell werde das Werk Weiden komplett modernisiert und umgebaut - und das während laufenden Betriebs, betonte der Firmenchef. Er bedauerte, dass es am Standort Weiden durch die Lage zwischen Bahn und Straße keinen Platz für eine großflächige Erweiterung gebe. Trotzdem sei eine Modernisierung notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Deshalb sei das alte Gebäude mit hohem finanziellen Aufwand entkernt worden. Die Hallen wurden renoviert und einer neuen Verwendung zugeführt. "Der Dekorbrandofen wurde umgesetzt und ein zusätzlicher gekauft, der im April montiert wird." Auch die Packerei wurde umgesetzt, Arbeitsplätze und -ablauf entsprechend verändert. Alle Mitarbeiter hätten die Veränderungen schnell gemeistert. Diese Investitionen würden zugleich belegen, dass Seltmann Weiden weiterhin auf Made in Germany setze.
Vom Ritz-Carlton in Wolfsburg bis zu Mariott-Hotels in Hong Kong und Russland reiche die Kundenliste in diesem Jahr. Christian Seltmann weiter: "Sterneköche verwenden Porzellan von Seltmann Weiden und Königshäuser speisen von diesem Porzellan." Er bat die Jubilare, dass sie weiterhin so fleißig und flexibel mitarbeiten und ihr Wissen weiterhin an die nachfolgenden Generationen weiterreichen. Immerhin beschäftigen die Porzellanfabriken derzeit 49 Auszubildende. "Das zeigt, dass die Zukunft des Unternehmens gesichert ist."
Gleich 18 Mitarbeiter zeichnete Firmenchef Christian Seltmann für 40-jährige Betriebszugehörigkeit aus. Hochgerechnet wären das stolze 720 Jahre. Urkunden und Uhren als Präsent für 40 Jahre Zugehörigkeit erhielten: Rainer Arnold, Jutta Benkner, Marina Benkner, Wolfgang Bösl, Sevgi Dilek, Petra Dobner, Wolfgang Drey, Michaela Jungkunz, Silvia Kreuzer, Alonzo Mention, Karin Popp, Erna Putz, Gerald Schlosser, Hans-Werner Schmucker, Thomas Schultes, Veronika Simmerl, Elfriede Zange und Isolde Zeitler. Für 25 Jahre wurden geehrt: Jürgen Albert, Mariella De Luca, Christine Engelstädter, Hilmar Fischer, Matthias Fröhlich und Michael Vogl.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.