Die Schlagkraft der US-Army wird auch überschätzt. Zwei Schläge brauchte Colonel Christopher Danbeck, bis das kleine Rinnsal aus dem Zapfhahn floss und sofort wieder versickerte. "O'zapft" war da noch lange nicht. Dazu benötigte der Kommandeur der Army Garrison Bavaria noch drei weitere kräftige Hiebe. Oberbürgermeister Jens Meyer hatte Danbeck den Vortritt gelassen, weil der seit seiner Versetzung nach Bayern noch kein einziges Frühlings- oder Volksfest, ja nicht einmal das deutsch-amerikanische, erleben durfte. Und Meyer hatte ja schon bei der Festbierprobe am Dienstag bewiesen, dass er's kann.
Als sich der Festzug mit den Ehrengästen, dem neuen Festwirt Christian Papert, Vereinen und Verbänden vom Wendehammer Richtung Frühlingsfest in Bewegung setzte, zogen die ersten Festplatzbesucher schon wieder ab. Viele mit Luftballons oder Plüschtieren vom Losstand unterm Arm. Platz frei für den nächsten Schwung. Denn der Auftaktbesuch am Freitagabend war sensationell. Das galt sowohl draußen bei den Fahrgeschäften wie auch drinnen im Festzelt. Dort sprach der Rathauschef von einem "ungemein schönen Gefühl" nach zweijähriger Zwangspause. Es sei unglaublich, sagte er. „Wir wollen ein Fest der Völkerverständigung und des Friedens begehen. Hoffentlich können wir hier zehn friedliche Tage feiern.“
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