Haben Sie's gewusst? Schmetterlinge sind nach Käfern die artenreichste Insektenordnung. Weltweit sind bisher über 180 000 Arten bekannt. Eine davon ist das Tagpfauenauge, das auch in unserer Region sehr häufig vorkommt. Auffällig sind seine braun-roten Flügel mit den "Augen". Weniger bekannt sind einem wohl die Raupen, aus denen nach der Verpuppung der bunte Falter schlüpft.
Und so war beim Spaziergang vor ein paar Tagen die Überraschung groß, als am Wegesrand gleich mehrere Exemplare auftauchten. Zugegeben, ein wenig gruselig war´s auf den ersten Blick schon. Bei näherer Betrachtung jedoch umso faszinierender. Die schwarzen Körper mit weißen Punkten und den dornigen Fortsätzen auf dem Rücken bewegten sich auf vier Paar orange-gelben Stummelfüßchen behände über die Brennnesseln. Gefräßig nagten sie ein Blatt nach dem anderen ab.
Brennnesseln nicht mähen
Es handelte sich um die Raupen des Tagpfauenauges, die die Brennnessel zum Überleben brauchen. Ohne sie kann sich die Raupe nicht zum fertigen Schmetterling entwickeln. Der erwachsene Falter kommt in der Regel mit unseren Umweltbedingungen gut zurecht, weil er wenig spezialisiert ist und auf eine große Zahl von Futterpflanzen zurückgreifen kann, doch als Raupe braucht er für seine Entwicklung unbedingt die Brennnesseln. Und die sollten so lange stehen bleiben, bis die Raupe sich mehrmals gehäutet hat.
Die Raupen leben anfangs noch in großen Gruppen. Wenn sie nach mehreren Häutungen ihre Endgröße erreicht haben, gehen sie einzeln auf Futtersuche und suchen sich einen geeigneten Platz zum Verpuppen. Bis zum Schlüpfen des Schmetterlings können sechs Wochen vergehen.
Brennnesseln, das kann jeder beim Spazierengehen beobachten, finden sich leider nicht mehr so häufig an Wegrändern oder Feldrainen. Oft werden sie abgemäht oder von eingeschleppten Pflanzenarten wie dem Indischen Springkraut verdrängt. Schade, dass das "Unkraut" nicht mehr wertgeschätzt wird.
(Quellen: www.natur-erleben-online.de, www.lbv.de)
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