Seit ungefähr fünf Wochen trage ich immer wieder mal Maske, meist beim Einkaufen im Verbrauchermarkt. Es ist eine improvisierte Maske, ein schwarzer Laufschal, den man bei Bedarf über Mund und Nase ziehen kann. Anfangs war mir dabei gar nicht bewusst, dass ich damit eher andere vor mir schütze als ich mich vor den anderen. Aber den anderen war es offenbar auch nicht bewusst. Denn von denen – nach wie vor überwiegend unmaskiert – meinte ich im Vorbeigehen zwischen den Regalen schon mal komische Blicke zu ernten.
Ich war, bin und bleibe Masken-Befürworter. Auch wenn die Gegner immer wieder von einem trügerischen Gefühl der Sicherheit schwadronieren. Der Stoff vor der Nase erinnert mich zumindest daran, dass ich mich in einer außergewöhnlichen Situation befinde, in der ich besondere Vorsicht walten lassen muss. Und ganz konkret verhindert sie, dass ich mir mit möglicherweise kontaminierten Fingern ins Gesicht fasse.
Maske für alle also in Geschäften? Zeit wird’s. Denn erst so entfaltet sie ihr ganzes Schutzpotenzial. Das müssen dann sogar die Gegner anerkennen: Wenn wirklich jeder die anderen vor sich selbst schützt, ist auch jeder vor den anderen geschützt. Und keiner muss mehr komisch schauen.
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