Die Sophie-Scholl-Realschule hatte sich am Donnerstag prächtig herausgeputzt und ihr schönstes Abendkleid angelegt. Die Bildungseinrichtung hatte nämlich alle Viert- und Fünftklässlerinnen mit ihren Eltern zum Schnuppernachmittag eingeladen. Drei Stunden erlebten Übertrittsschülerinnen bis 20 Uhr das breite Angebot.
Bei einer Schulhausrallye, bei der sich die einzelnen Fächer vorstellten, konnten sie unter anderem spannende Experimente durchführen. An vielen Mitmachstationen wurden die Mädchen, begleitet von erfahrenen Schülerinnen, selber aktiv, erkundeten das Gebäude und schnupperten in die einzelnen Fächer hinein.
Fit fürs Leben machen
Für die Eltern fand ein Vortrag über die Schule und das Schulleben statt. Schülerinnen und Elternbeirat versorgten die Besucher mit Getränken, Kuchen und selbst zubereiteten Snacks. Monika Blendl hatte den Schnupperabend organisiert. "Wir sind die Schule fürs Leben und eine Schule mit Herz", sagte sie. "Wir versuchen nicht nur Lehrplaninhalte zu vermitteln, sondern die Mädchen auch fürs Leben fit zu machen." Entgegen vieler Annahmen sei die Sophie-Scholl-Realschule nicht altmodisch. "Wir sind sehr modern. Wir trainieren unsere Mädels auch in MINT-Fächern." Darin sei man sogar sehr stark, weil naturwissenschaftliche Fächer zu den Steckenpferde an der Schule zählten.
"Viele Schülerinnen wählen den mathematischen Zweig, was an vielen gemischten Schulen oft nicht der Fall ist." Die Lernatmosphäre sei gut. Warum? "Weil die Störfaktoren - Jungs - einfach wegfallen." Im Schulbetrieb gehe es außergewöhnlich familiär zu. "Wir kennen die meisten unserer Schülerinnen mit dem Namen. Ich bin begeistert." Auch im sportlichen Bereich konnten sich die Schnupperschülerinnen messen. Dazu war eigens ein Parcours in der neuen Turnhalle aufgebaut. Für die Musikfreunde wurden Combos zusammengestellt. "Wir sind allumfassend und legen viel Wert auf Kreativität."
Knapp 500 Schülerinnen
Momentan zähle die Schule knapp 500 Schülerinnen, sagte Blendl, die in der erweiterten Schulleitung mitarbeitet. "Gerade habe ich ein Mädchen getroffen, das vor vier Jahren die Schule verlassen hat und gerne wieder zurückkommt. An dieser Schule hängen auch viele Lehrkräfte mit Herzblut."
Schülersprecherin Katharina Rewitzer könnte sich keine andere Schule vorstellen. Aktuell besucht sie die Abschlussklasse, sagte sie, während sie am Infostand Blätter verteilte. "Ich finde es unter den Mädels sehr schön. Man kommt mit allen gut aus. Ich fühle mich wohl hier." Und der Kontakt zu den Buben sei ja nicht aus der Welt. Man treffe sich während der Pausen in der Aula. "Und Spaßvögel im Unterricht haben wir selber."
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