Die Grünen-Stadträte Karl Bärnklau und Laura Weber und Ali Zant von der Linken befürworten eigenen Worten zufolge grundsätzlich die Pläne, auf dem Parkplatz hinter dem alten Wehr einen Stellplatz für Wohnmobile anzulegen. Gleichzeitig legen sich die Stadträte noch nicht fest, wie sie sagen, ohne eine konkrete Planung zu kennen. Das teilt die Ausschussgemeinschaft Grün.Bunt.Weiden nun mit.
Wie Bärnklau bei einem Ortstermin sagt, habe die Ausschussgemeinschaft inzwischen mehrere Mails von Bürgern erhalten, die dort wiederholt Eisvögel gesehen hätten und nun befürchteten, dass die Vögel dort die längste Zeit heimisch gewesen seien. Die Ausschussgemeinschaft habe daher den Landesbund für Vogelschutz (LBV) und das Umweltamt der Stadt um Rat gebeten.
Umweltamt: kein Konflikt
Das Umweltamt hat laut Bärnklau keinen konkreten Nachweis über ein Brutvorkommen von Eisvögeln im Stadtbad, aber es sei bekannt, dass die Vögel am gesamten alten Lauf der Waldnaab und zum Teil auch am Flutkanal flögen, diese Gewässer also ihr Nahrungsbiotop seien. Man gehe davon aus, dass es Brutplätze in den Mäandern flussaufwärts des „Marmorwerks“ gebe. Da der Stellplatz im Bereich des bestehenden Parkplatzes angelegt werden solle, sehe das Umweltamt keinen Konflikt mit Eisvogel-Vorkommen, solange nicht die unmittelbaren Uferbereiche verändert würden.
LBV: Uferbewuchs erhalten
Der LBV sieht die Sache teilweise anders. Die LBV-Beauftragte für Weiden, Dr. Nicole Merbald, schreibt der Ausschussgemeinschaft auf Nachfrage, größere Baumaßnahmen, vor allem am Wehr und am Ufer, und eine Entfernung des vorhandenen Bewuchses würden sich „sehr zerstörerisch“ auswirken. Merbald hat eigenen Angaben zufolge selbst schon Eisvögel dort gesehen, hat aber auch noch weitere LBV-Mitglieder befragt, die ebenfalls um ein Vorkommen des Eisvogels dort wissen wollen. Die Rückmeldungen fallen unterschiedlich aus. Während die einen nicht von einer wesentlichen Beeinträchtigung des Vogels durch einen Wohnmobilstellplatz ausgehen, weil der Vogel nicht übermäßig menschenscheu sei, halten andere den vorgesehenen Platz für den „schlechtesten in Weiden“. Rund um die Brücke am Wehr sei nicht nur der Eisvogel heimisch, sondern unter anderem auch die seltene Gebirgsstelze. Sollten für den Wohnmobilstellplatz die alten Gehölze und Weiden rund um Brücke und Wehr gefällt werden, ginge erheblicher Lebensraum vieler Vogel- und anderer Tierarten verloren.
Die Stadträte von Grün.Bunt.Weiden betonen bei dem Ortstermin, die Eingriffe in die Bepflanzung rund um das Wehr dürften nicht zu große Ausmaße annehmen, die größeren Bäume müssten erhalten bleiben.
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