Weiden in der Oberpfalz
22.05.2019 - 13:59 Uhr

Sorglos-Paket für Mitarbeiter

In Zeiten des Fachkräftemangels sind die Betriebe stark auf ihr vorhandenes Personal angewiesen. Fortbildung und Aufstieg im Betrieb helfen bei der Mitarbeiterbindung, so heißt es beim "Business Talk 2019".

Business Talk 2019 der Arbeitsagentur Weiden: Jürgen Krisch, Abteilungsleiter E-Commerce IT von der Witt-Gruppe, hält das Impulsreferat. Bild: Bühner
Business Talk 2019 der Arbeitsagentur Weiden: Jürgen Krisch, Abteilungsleiter E-Commerce IT von der Witt-Gruppe, hält das Impulsreferat.
Sie diskutieren über Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung (von links): Qualifizierungsberaterin Maria Bachmutenko von der Agentur für Arbeit, Geschäftsführer der BAM GmbH Marco Bauer und Klaus Gredinger als Moderator vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Weiden. Bild: Bühner
Sie diskutieren über Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung (von links): Qualifizierungsberaterin Maria Bachmutenko von der Agentur für Arbeit, Geschäftsführer der BAM GmbH Marco Bauer und Klaus Gredinger als Moderator vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Weiden.

Die Stichworte für den "Business Talk" der Arbeitsagentur Weiden lieferte Jürgen Krisch, Abteilungsleiter der Witt-Gruppe im Bereich E-Commerce-IT. „In der Unternehmenswelt geht fast schon ein Gespenst um: es heißt flache Hierarchien und eigenverantwortliche Teams.“ Krisch hält organisatorische Veränderungen in den Betrieben für erforderlich, denn „die Welt ist komplexer geworden, Mitarbeiter müssen viele Tools und Programmiersprachen kennen“. Auch wenn die Wirtschaft in Deutschland in der Vergangenheit mit den vorhandenen Strukturen viele Erfolge gefeiert habe, sei das nach Meinung vieler Experten keine Garantie dafür, dass dies auch in fünf Jahren noch der Fall sei. Krisch berichtete über seinen eigenen Umstrukturierungsaktivitäten und meinte zunächst: „Patentlösungen gibt es nicht.“ Ein Team von 40 Mitarbeitern wurde auf fünf Teams umgebaut. Führung bleibe als Thema aber immer sehr wichtig, aber „der Chef ist jetzt eher der Coach, der den Mitarbeitern den Rücken frei hält“. Schließlich könne der Chef längst nicht mehr alle Details im Betrieb kennen.

Schwierig sei es vor allem auch Mitarbeiter, die seit 30 Jahren im Betrieb arbeiten, bei Reformen „mitzunehmen“. „Intrinsische Motivation, die ansteckend ist auf andere“ müsste entfacht werden, empfahl Krisch. In der sich anschließenden Diskussion stellte Marco Bauer, Geschäftsführer der BAM fest: „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, nicht der Profit.“ Sein erst seit 2011 bestehendes Unternehmen mit derzeit 130 Beschäftigten nannte er „eine eingeschworene Truppe“. Transformationsprobleme hätte es nie gegeben, denn „wir waren von Anfang an digital“. In einer oft „altbackenen Branche ist es leicht, herauszustechen“.

Wertschätzend mit Mitarbeitern umzugehen empfahl auch Manfred Brunner, technischer Leiter der Harald Gollwitzer GmbH. Familie und Arbeitsteam in der „Work-Life-Balance“ müssten als Einheit gesehen werden. Brunner sprach von einem „Rundum-sorglos-Paket“ in dem unter anderem modernste Arbeitstechnik, Arbeitskleidung und eine vier-Tage-Woche enthalten sind. Wie Mitarbeiter durch Fortbildung gefördert werden können, erläuterte die Qualifizierungsberaterin Maria Bachmutenko von der Arbeitsagentur Weiden. Wichtige Verbesserungen habe das seit Anfang des Jahres geltende neue Qualifizierungschancengesetz gebracht. Gefördert könnte „fast alles, vom Führerschein bis hin zur Umschulung“. Vor Abwesenheiten im Betrieb müsse man sich nicht fürchten, denn es gebe modulare oder berufsbegleitende Formen der Fortbildung.

Moderiert wurde der Business Talk von Klaus Gredinger, Teamleiter des Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Weiden. Ein Grußwort sprach IHK-Geschäftsstellenleiter Florian Rieder. Für Unterhaltung sorgte das Improvisationstheater "Comedy Company".

 
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