In Weiden im Café Mitte gründete sich vor einigen Tagen die „Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung“ – kurz "AG SPDqueer" – auf Bezirksebene. "Queer" ist ein Begriff, der eng mit sexueller Vielfalt verknüpft ist. Diese AG innerhalb der SPD gibt es schon etliche Jahre auf Bundes- und Länderebene sowie in allen Bezirken – außer in der Oberpfalz. Dieser „weiße Fleck“ wurde nun beseitigt.
Die Initiative war von Alexander Irmisch-Hergert, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Regensburg-Altstadt, ausgegangen und wurde bei einem informellen Treffen in Regensburg vor drei Wochen vereinbart. Nun stellte er einem kleinen Kreis engagierter Mitstreiter zunächst die Arbeitsgemeinschaft vor. Jeder Mensch sollte ein Recht auf ein diskriminierungsfreies Leben haben und dieses selbstbestimmt entfalten können. Die AG kämpfe gegen Ausgrenzung und für ein vielfältiges Miteinander. Weltweit würden Rechtspopulisten die Freiheit dieser Menschen bedrohen. Trotz bedeutender rechtlicher Verbesserungen in Deutschland bei der Gleichstellung und einer offeneren Gesellschaft gebe es im Alltag noch viel Diskriminierung und Übergriffe auf Angehörige der queeren Community.
Deshalb wolle "SPDqueer" sowohl deren Sprachrohr in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands als auch umgekehrt sein, und durch regelmäßige AG-Treffen in verschiedenen Orten möglichst vielen Interessenten eine Mitarbeit ermöglichen. Für die künftige Arbeitsweise nannte der Redner, Arbeit für die Parteigremien zum Thema queere Politik, als Ansprechpartner für diesen Themenkomplex im Bezirk Oberpfalz zu agieren und durch unterschiedliche Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionen oder Demonstrationen für Akzeptanz und Toleranz zu kämpfen.
In einem vorgelesenen Grußwort des bayerischen "SPD-queer"-Landesvorsitzenden Daniel Jazdzewski erläuterte dieser den Sinn der AG. Nicht nur draußen, sondern auch innerhalb der Partei höre man – meist hinter vorgehaltener Hand, aber auch oft genug offen – Sätze wie „Ihr dürft doch jetzt heiraten und Kinder adoptieren, jetzt seid doch mal zufrieden.“ Doch zur Gleichstellung sei es noch ein langer Weg. So zeige auch die detaillierte Stellungnahme des Bundesvorstands von "SPDqueer" zum äußerst schlechten Entwurf eines neuen Transsexuellengesetzes die Wichtigkeit die Bedeutung der Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Partei. und allen, die sich der sogenannten queeren Community zugehörig fühlen
In geheimer Wahl, geleitet von Geschäftsführerin Sabrina Schlecht-Wanderer, wurden jeweils einstimmig die Mitglieder des Vorstandes für die Leitung, Organisation und Außenvertretung der AG bestimmt: Vorsitzender ist Alexander Irmisch-Hergert aus Regensburg, Stellvertreterin ist Nicole Hölzl aus Weiden, Beisitzer sind Theresia Stahl aus Weiden und Thomas Emmert aus Regensburg.
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