Stadtjugendring Weiden kämpft um Jugendtreff "Plan B"

Weiden in der Oberpfalz
12.05.2023 - 14:45 Uhr

Die Probezeit für den Jugendtreff in der Innenstadt endet 2024. Um den Fortbestand darüber hinaus ringt der wiedergewählte Jugendring-Chef Vogel schon jetzt. Aus guten Gründen.

Seine Mission ist noch nicht erfüllt. "Es gibt so zwei, drei Themen, die ich noch gerne mitgestalten würde" – so begründet Florian Vogel, weshalb er weitere zwei Jahre als Vorsitzender des Stadtjugendrings dranhängen will. Vor den Delegierten in der Frühjahrsvollversammlung zählt er auf: Fortbestand des Jugendtreffs "Plan B", Barrierefreiheit im Jugendzentrum, Suche nach einem neuen Geschäftsführer in der Nachfolge von Ewald Zenger, der im September in Ruhestand geht. Die Vollversammlung am Donnerstag war Zengers letzte in offizieller Funktion, in der nächsten im Herbst wird er nachträglich verabschiedet.

Bis dahin wird auch sonst wieder viel beim Jugendring passiert sein. Auch im "Plan B" – und drumherum beim Werben um den Fortbestand des Jugendtreffs auf der Allee. 2024 läuft seine "Probezeit" ab, dann entscheidet der Stadtrat über eine Fortsetzung. Vogel kündigte schon im vergangenen Jahr an, dafür kämpfen zu wollen – und das tut er dann auch. In seiner Rede steht "Plan B" an erster Stelle und nimmt in der Folge breiten Raum ein. Seit November 2021 vom SJR betrieben (und von der Stadt finanziert), habe sich der Treff als Alternative und Ergänzung zum Jugendzentrum etabliert. Inzwischen sei er zum Zuhause von durchschnittlich 40 Jugendlichen geworden, die pädagogisch betreut werden: "Damit sind wir sehr zufrieden. Die Räumlichkeiten geben auch nicht mehr her." "Wir haben einen Ort geschaffen, an dem sich Jugendliche sicher fühlen", sagt Zenger.

"Zielsetzungen übererfüllt"

Bei Aktionen wie "Out of the box" (theaterpädagogisches Projekt), Harry-Potter-Woche oder Anti-Valentinstag sei "die Hütte voll", freut sich Vogel. Dank eines Förderprogramms könnte möglicherweise bald eine Rollstuhlrampe für einen barrierefreien Zugang angeschafft werden. In der Bilanz der Aufgaben ist zum "Plan B" vermerkt: "Zielsetzungen übererfüllt." Das beeindruckt auch die anwesenden Stadträte, die durchwegs positive Signale aussenden.

Bürgermeister Reinhold Wildenauer ("Die Freien") erkennt ein "intensives, aufwendiges Konzept, das mehr als gefruchtet hat". Und: "Es wäre eine tolle Sache, wenn wir das so weitermachen könnten". Das Thema werde zu Diskussionen führen, schwant Stephan Gollwitzer (CSU). "Aber wir finden einen Weg, dass das weiterlaufen kann." "Meine Unterstützung steht auch", versichert Sozialdezernent Wolfgang Hohlmeier. "Ich bin guter Dinge, dass es dort weitergeht." Florian Graf (SPD), zugleich Juz-Mitarbeiter, lobt die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt, die laut Hohlmeier problemlos auch zu einem neuen Grundlagenvertrag zwischen Kommune und SJR führte.

Neue Erfolgsformate

Auch wenn das "Plan B" zu einer wichtigen Säule in der Arbeit des Jugendrings geworden ist – die einzige ist sie natürlich bei weitem nicht. So hat auch das Team im Jugendzentrum die Erwartungen "übererfüllt", neue Erfolgsformate waren unter anderem "Die lange Nacht der Demokratie" mit dem Bündnis "Weiden ist bunt", das Hip-Hop-Wochenende und das Projekt "Natur pur", bei dem Jugendliche eine Woche lange von Weiden zum Gipfelkreuz des Arber wanderten.

Bei der Ferienaktion sei bereits 2022 wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht worden, was Zahl der Angebote und der Teilnehmer anbelange, berichtet Vogel. Gleiches gilt für das Kinderbürgerfest. Bei der 28. Auflage am 16. Juli gehen 74 Gruppen an den Start. Auf Anregung aus Reihen der Delegierten erwägt der Stadtjugendring, sich künftig auch beim Weidener Bürgerfest für Kinder zu engagieren. Das Haushaltsvolumen des Stadtjugendrings hat sich, hauptsächlich durch neue Zuschüsse, vergangenes Jahr auf 744.000 Euro gesteigert (2021: 522.000 Euro), der Anteil der Stadt betrug knapp 560.000 Euro. Letztmals sagt Zenger seinen Lieblingssatz: "Wir haben keine Schulden." Für die Initiative "Vote 16" (Absenkung des Wahlalters) wirbt Jürgen Preisinger, der neue Chef des Bezirksjugendrings.

Bei den Neuwahlen erhalten Vorsitzender Vogel und Stellvertreterin Sabine Graßl alle der 33 Delegiertenstimmen. Als Beisitzer engagieren sich Katrin Sperrer, Maria Sponsel, Melanie Lingl, Matthias Völkl, Michael Hösl, Jonas Leuchtenberger und neu Christian Amthor. Nach vielen Jahren verabschiedete sich Silvia Tusch (Bayerische Schützenjugend) aus dem Vorstand.

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Info:

Jugendring: Die nächsten großen Veranstaltungen

  • Skate-Contest mit mehreren hundert Teilnehmern und DJ Ketiga Beats am 27. Mai beim Jugendzentrum
  • Rap-Friday am 2. Juni im Juz
  • Kinderbürgerfest am 16. Juli im Max-Reger-Park
  • Jugendwahl (vor der Landtagswahl) am 6. Oktober
  • Dance-Your-Style-Contest am 15. Oktober in der Max-Reger-Halle
 
 

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