Stadtjugendring Weiden vor "zwei großen Herausforderungen" im Jahr 2023

Weiden in der Oberpfalz
28.11.2022 - 12:51 Uhr

Wie geht es 2024 weiter mit dem Jugendtreff "Plan B"? Der Stadtjugendring will um den Fortbestand kämpfen. Für nächstes Jahr kündigt der Vorsitzende noch eine personelle Herausforderung an: Eine Institution nimmt Abschied.

2023 ist Schluss für Ewald Zenger als Geschäftsführer des Stadtjugendrings und Stadtjugendpfleger.

Mit einigen Aktionen feiert der Jugendtreff "Plan B" am Mittwoch, 30. November, den ersten Geburtstag. So lange führt auch der Stadtjugendring (SJR) – im Auftrag der Stadt – Regie beim ehemaligen "Schülercafé" auf der Allee. Der Treff mit seinen vielfältigen Angeboten spielt inzwischen eine wichtige Rolle in der offenen Jugendarbeit, betont SJR-Vorsitzender Florian Vogel. Allerdings ist der Betrieb auf zwei Jahre befristet: Nächstes Jahr muss die Stadt entscheiden, ob es 2024 weitergehen soll. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das verlängert wird", sagt Vogel. "Wir werden nächstes Jahr sehr darum kämpfen."

In der Herbstvollversammlung des Jugendrings schilderte Vogel dies als eine von zwei "großen Herausforderungen" des Jahres 2023. Die andere: für Ewald Zenger (62) einen Nachfolger finden, "der diese Fußstapfen ausfüllen kann". Der SJR-Geschäftsführer geht im September nach 37 Jahren in Ruhestand. Seine Bedeutung für die Jugendarbeit in Weiden betonten die Fraktionsvorsitzenden Roland Richter (SPD) und Stephan Gollwitzer (CSU). Dass Zenger SJR-Geschäftsführer und Stadtjugendpfleger in Personalunion ist, sei keinesfalls selbstverständlich, sondern "ein Glücksfall", befand Richter. Dem Jugendring empfahl er, das nach Möglichkeit so beizubehalten.

Situation im Jugendzentrum

Entspannt hat sich die Lage im Jugendzentrum, wie Vogel weiter ausführte. Er blickte zurück auf das Frühjahr, als das Personal schlagartig mit Alkohol- und Drogenproblemen im Umfeld des Hauses konfrontiert wurde und "Arbeiten nur unter schwierigsten Bedingungen möglich war". Im Laufe des Sommers, so Vogel, habe sich die Situation aber "sehr normalisiert" – dank "ganz vieler Gespräche des Teams und konsequenten Handelns".

Die offene Jugendarbeit in Juz und "Plan B" sei dann auch das Fundament der Arbeit – auch wenn Großveranstaltungen wie Seifenkistenrennen, Skate-Contest, Kinderbürgerfest und "Dance Your Style"-Contest heuer wieder öffentlichkeitswirksam Erfolge feierten. "Was so viel Aufsehen erregt und so viel Arbeit kostet, macht man fast schon nebenbei", meinte Zenger. Unter anderem auch Theaterprojekte, das Engagement des Theken-Teams, der Juz-Club für Menschen mit Handicap und Gewalt-Prävention "sind uns unglaublich wichtig", sagte der Vorsitzende. Unterstützung im Vorstand erhält er künftig durch Melanie Lingl (Deutsche Wanderjugend) und Jonas Leutenberger (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder). Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten sie als Beisitzer. Christian Würdinger (Narrhalla) hatte sich von dem Amt zurückgezogen, der andere Vorstandsposten war bereits vorher vakant gewesen.

Geld aus Aktivierungskampagne

Verabschiedet wurde der Haushalt 2023 mit einem Volumen von 643.700 Euro. Froh zeigte sich Florian Vogel über 44.000 Euro aus der "Aktivierungskampagne" von Bayerischem Jugendring und Staatsregierung nach der Coronakrise. Je 1000 Euro erhielten 27 Jugendorganisationen, die sich beim Kinderbürgerfest engagierten, und weitere 9, die beim Ferienprogramm Angebote auf die Beine stellten. 3500 Euro investierte der SJR ins Kinderbürgerfest selbst, 4500 in den neuen Spielewagen.

Unterstützung beim Ringen um den Jugendtreff "Plan B" sicherten nicht nur Bernhard Schlicht (FDP/Freie Wähler) und Richter zu. Auch Sabine Frischholz vom Sozialdezernat der Stadt Weiden will sich für die Fortsetzung verwenden: "Das geht in die richtige Richtung."

Weiden in der Oberpfalz28.03.2019
Hintergrund:

Stadtjugendring Weiden und Stadtjugendpfleger

  • Stadtjugendring: Arbeitsgemeinschaft der Weidener Jugendverbände und Träger des Jugendzentrums
  • Der kommunale Jugendpfleger der Stadt Weiden ist gleichzeitig Geschäftsführer des Stadtjugendrings (SJR) und Leiter des Jugendzentrums
  • Vordringlichste Aufgabe: Interessensvertretung aller jungen Menschen in Weiden, Unterstützung der Jugendverbandsarbeit, Mitwirkung an der Jugendhilfeplanung
  • Aufgaben im SJR: Leitung der Geschäftsstelle, Dienst- und Fachaufsicht gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SJR. Der Geschäftsführer nimmt Rechtsgeschäfte wahr und ist verantwortlich für den Haushalt
  • Seit 1986 ist Ewald Zenger Stadtjugendpfleger
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.