Lothar Höher scheint als neuer 2. Bürgermeister Weidens gesetzt. Er ist der einzige offizielle Kandidat der CSU für ein Bürgermeisteramt in der Stadt, unterstreicht Fraktionschef Benjamin Zeitler, der damit Gerüchten entgegentritt, auch weitere CSU-Kandidaten würden mit einem Bürgermeisteramt liebäugeln. Die CSU fordert als stärkste Fraktion das Amt des ersten Stellvertreters des Oberbürgermeisters für sich.
Schwieriger wird es für Hildegard Ziegler, die von der SPD (zweitstärkste Fraktion) in der konstituierenden Sitzung des Stadtrats am 11. Mai zur Wahl zur 3. Bürgermeisterin vorgeschlagen ist. Hier gibt's bereits einen weiteren Bewerber.
Probleme mit SPD
Die Fraktion von FDP/Freie Wähler will Reinhold Wildenauer ins Rennen um das Amt des 3. Bürgermeisters schicken, bestätigt Rainer Sindersberger. Wildenauer (FDP) leiste seit 12 Jahren gute Arbeit im Stadtrat, sei "von Sport bis Kultur und Wirtschaft" stark mit dem Geschehen in der Stadt vertraut. "Wir sind sicher, dass er es schafft und für dieses Amt hervorragend geeignet ist", unterstreicht Sindersberger. Auch in der CSU genieße Wildenauer einen großen Rückhalt.
Zur Bewerberin der SPD bemerkt Sindersberger, dass Hildegard Ziegler im Stadtrat sehr geschätzt werde. "Das Problem ist sicher nicht die Person Ziegler, sondern die SPD, die ihre Wahlniederlage noch nicht zur Kenntnis genommen, geschweige denn gewichtet hat." Unabhängig von der Größe habe jede Fraktion ein Vorschlagsrecht für die Bürgermeisterämter. Hier hakt Wildenauer ein. Es sei wirklich verwunderlich, mit welcher Vehemenz die Genossen "den 3. Bürgermeister" forderten, weil sie die zweitstärkste Fraktion bildeten.
"Wir sind dran"
Die SPD habe bei den Stadtratswahlen kräftig verloren, erinnert Wildenauer die Genossen. "Mit zehn Sitzen erreichen sie nur noch 25 Prozent der Mandate. Wir kleinen Parteien und Gruppen haben sensationell gewonnen, stellen haben 16 Sitze und damit rund 40 Prozent. Wir sind dran." Ob er allerdings gewählt werde, "ist ein anderes Ding". Er selbst fühle sich jedenfalls fit. "Ich bin 72 Jahre und habe jede Menge Erfahrung. Das ist wohl auch meine letzte Wahlperiode."
Intensiv hat auch die um Linke und ÖDP gewachsene Fraktion der Grünen (jetzt "Grün bunt Weiden") die Bürgermeisterfrage diskutiert, aber noch nicht entscheiden, ob sie einen Kandidaten nennt. Während Gisela Helgath noch auf die ausstehende Fraktionssitzung am Montag verweist, meint Fraktionschef Karl Bärnklau, dass die Entscheidung über einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten "ganz kurzfristig" fallen könne. Seine neue Fraktion sei immerhin die drittgrößte. "Und wir haben vier ehemalige OB-Kandidaten in unseren Reihen." Bärnklau, der sich nicht als Bürgermeisterkandidat sieht, findet die Forderungen der stark geschrumpften SPD "merkwürdig", dass sie neben Oberbürgermeister Jens Meyer auch noch einen Bürgermeister in der Stadt Weiden stellen wolle.
CSU geschlossen
CSU-Fraktionschef Benjamin Zeitler erklärt am Donnerstag erneut, er sehe das Amt des 3. Bürgermeisters nicht von der SPD, sondern von einem Vertreter "aus dem bürgerlichen Lager" besetzt. Und dazu zähle er CSU, Bürgerliste, Freie Wähler und FDP. Er selbst strebe kein weiteres Amt an. Ihm sei wichtig, dass die CSU nun wieder geschlossen an die Arbeit Stadtratsarbeit gehe "und wir nicht in alte Muster zurückfallen", sagt er abschließend zu Gerüchten, dass sich mehrere Stadträte aus der CSU als 3. Bürgermeister berufen fühlten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.