Als begeisterter Neuzugang an einem amerikanischen College avanciert Harold "Speedy" Lamb zur tragischen Figur, die von ihren vermeintlich auf Freundschaft gebürsteten Kommilitonen nichts anderes als veräppelt wird. Der Stummfilm aus dem Jahr 1925 war damals der zweiterfolgreichste Streifen seines Jahrgangs, nach der Erstverfilmung von Ben Hur und noch knapp vor Charlie Chaplins "Goldrausch".
Am Freitag zeigte das "Orgel + Kino-Projekt" in der Josefskirche "The Freshman" auf der Großleinwand. Den jungen Mann mit der Brille, der nach Glück und Erfolg sucht, spielte, in einer Komödie verpackt, Harold Lloyd.
Der Münchner Organist Alexander Pointner begleitete die abenteuerliche Geschichte des Studenten an der Eisenbarth-Orgel. 20 Mal habe er sich den Film vorher angesehen und die Musik entwickelt, berichtete er. Roman Landgraf hatte die Zwischentexte ins Deutsche übersetzt. "Die gab's nur auf Englisch. Und das war so ein schwieriges amerikanisches Englisch, weil es im College-Milieu spielt. Das versteht man nicht." Um alles andere hab sich das Team um Thomas Kreuzer gekümmert. "Ich brauchte mich nur hinzusetzen und Orgel spielen."
Er habe verschiedene Themen in den Film verbaut, erklärte Pointner. Den Triumph-Marsch von Verdi, Volkslieder, wie "Regensburg auf der Kirchturmspitz" oder das Siegfried-Motiv von Richard Wagner, das er in der Szene spielte, in der sich Harold Lamb für einen College-Helden hält. Sollte er im nächsten Jahr wieder an der Eisenbarth-Orgel sitzen, dann würde er gerne einen Buster-Keaton-Film musikalisch untermalen. "Vielleicht auch Karl Valentin."














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