Weiden in der Oberpfalz
23.09.2024 - 12:52 Uhr

"Tag der Heimat" ein buntes Fest in Weiden

Der Weidener Heimatring hatte auch in diesem Jahr zum "Tag der Heimat" geladen. Musik, Tanz und vielfältige Kultur wurden dabei genauso zum Ausdruck gebracht, wie die wichtige Bedeutung von Heimat und Gemeinschaft.

Heimatvertriebene und Heimatverbliebene, Aussiedler- und Spätsiedler setzen sich noch heute für den friedensstiftenden Zusammenhalt der Menschen ein. Nicht nur europaweit, besonders auch hier in Weiden. Grundlage war die Charta der deutschen Heimatvertriebenen seit 1950. Viele Landsmannschaften wie die Sudetendeutschen, Pommern, Schlesier und einige mehr haben sich auch in Weiden angesiedelt.

Sie feiern stets gemeinsam den "Tag der Heimat". Bundesweit war das Motto dieses Mal: „Heimatvertriebene und Heimatverbliebende: Gemeinsam für ein friedliches Europa“. Für den örtlichen Tag hat Weiden das Motto allerdings ein wenig umgemünzt. Es lautete deshalb: „Heimat ohne Freiheit – keine Heimat“.

Heimatring als Veranstalter

Veranstalter ist schon seit Jahrzehnten der Heimatring Weiden, heuer im Gustl-Lang-Saal in der Max-Reger-Halle. Vorsitzender Heiner Vierling brach den Slogan gar auf die oberpfälzische Mundart herab und meinte: „Jeder hat das Recht zu tun was er will, solang er keinen Anderen in seiner Freiheit einschränkt.“

Die Totenehrung begleitete die Stadt- und Jugendblaskapelle Weiden, die den Abend ebenfalls musikalisch eröffnete. Durch das Abendprogramm führte Zweite Vorsitzende Ramona Hannes. In seiner Festansprache unterstrich Oberbürgermeister Jens Meyer, dass das Wort Heimat viele Dimensionen habe. Ob geografisch, kulturell, geistlich oder religiös, sie sei Teil unserer Identität. „Sie darf uns nicht gewaltsam genommen werden.“

Meyer sprach auch die europäische Union als ein Garant für Rechtsstaatlichkeit, Wohlstand und Sicherheit an. So sei es wichtig ein starkes Zeichen zu setzen, „gerade in diesen herausfordernden Zeiten, mit Krisen wie dem russischen Angriffskrieg oder anderen internationalen Konflikten“. Daher habe diese Eskalation viele Millionen unschuldiger Menschen aus der Ukraine getrieben. „So ist die Geschichte von Flucht und Vertreibung keine ferne Erinnerung, sondern eine gegenwärtige Realität.“

Auftritte und Acrobatic

Das Programm begleiteten zahlreiche Kindergruppen, „Malinka“-Kinder vom Verein „Neue Zeiten“ sangen und tanzten. Die Narrhalla Weiden schickte ihre Tanzgruppe auf die Bühne. Die Mädels bauten gar Hebefiguren und akrobatische Übungen ein.

Von der schlesischen Landsmannschaft für Nieder- und Oberschlesien sprach Günther Kubischok Gedanken zum Programm. „Chorisma“ unter der Leitung von Larissa Burgardt eröffnete passend „Meine Heimat ist mein Zuhause“ und sudetendeutsche Klangweisen wie „Tief drin im Böhmerwald“. Am Klavier begleitete Angela Sauer. Hubert Rupprecht als Leiter der Blaskapelle hatte mit seinen Musikern vier Polkas eingeübt.

Die Frauen mit der Gesangsgruppe „Kalinka“ der „Neuen Zeiten“ trugen Lieder mit ukrainischer und russischer Sprache vor und sangen begeisternd ein ABBA-Medley. Den musikalischen Ausklang stimmten die Bläser unter anderem mit dem „Böhmischen Traum“ an, das Publikum sang die Ohrwürmer textlich lautstark mit.

Hintergrund:

Tag der Heimat

  • Veranstalter: Heimatring Weiden, Vorsitzender Heiner Vierling,
  • Was? Der Tag der Heimat ist ein Gedenktag, der in der Bundesrepublik Deutschland jährlich begangen wird. Er geht zurück auf die Kundgebung vor dem Stuttgarter Schloss am 6. August 1950, bei der die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet wurde.
  • In Weiden waren knapp 250 Besucher beim Tag der Heimat, es werden jährlich immer weniger.
 
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