Bei der Obduktion waren gewisse Auffälligkeiten bemerkt worden. Die auf den Philippinen geborene Ehefrau eines US-Soldaten gibt an, den Kleinen bei einer Nachschau in seinem Zimmer morgens gegen ein Uhr leblos auf dem Boden vor seinem Bett liegend aufgefunden zu haben. Er habe Schaum vor dem Mund gehabt. Eine zu Hilfe gekommene Nachbarin habe den Notarzt alarmiert. Nach fast einstündiger Reanimation habe dieser den Tod des Buben feststellen müssen.
Vorher habe es keine Besonderheiten gegeben, berichtete die Angeklagte, die an diesem verhängnisvollen Abend allein mit zwei weiteren Kindern ihres Mannes und einem gemeinsamen Baby Zuhause gewesen war. Nachdem der Vierjährige sich schon früher hingelegt habe und sie die sieben- und achtjährigen Stiefkinder gegen 21 Uhr zu Bett gebracht habe, sei sie mit dem Baby gegen 23 Uhr ins Bett gegangen und habe dann lange mit ihrem, in Amerika weilenden Mann über Facebook-Messenger telefoniert, erklärte sie vor Gericht. Nach polizeilichen Ermittlungen, so hielt ihr Richter Matthias Bauer vor, sei jedoch im angegebenen Zeitraum nicht telefoniert worden. Verdächtig sei auch, dass andere Telefonate gelöscht worden seien, was die Angeklagte aber zurück wies.
Bei der Vernehmung der jetzt sieben und neun Jahre alten Stiefkinder der Angeklagten schloss Landgerichtspräsident Gerhard Heindl auf Antrag der Jugendfürsorge die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus. Das Mädchen und sein Bruder traten in sehr gepflegten Zustand auf.
Der Prozess wird am Donnerstag, 18. Juni, und Dienstag, 30. Juni, jeweils um 9 Uhr fortgesetzt. Nach Einschätzung der Verteidiger Jutta Carrington-Conerly (Grafenwöhr) und Michael Haizmann (Regensburg) werde jedoch mindestens noch ein weiterer Verhandlungstag benötigt.









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