Weiden in der Oberpfalz
01.11.2018 - 14:40 Uhr

Von Traditionen frei machen

Mit zahlreichen Feierlichkeiten wurde im vergangenen Jahr an Martin Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517 erinnert. Was ist ein Jahr danach davon geblieben, fragte Dekan Wenrich Slenczka in seiner Predigt.

Über die Freiheit des Christen im Verständnis der Reformation sprach Dekan Wenrich Slenczka Bild: Bühner
Über die Freiheit des Christen im Verständnis der Reformation sprach Dekan Wenrich Slenczka

"Wir feiern heute den 501. Jahrestag der Reformation". So begrüßte der Dekan die Besucher des Festgottesdienstes am Reformationstag in St. Michael. Mit der Reformation wurden die Christen "vom Kopf auf die Füße gestellt."

"Es war ein staatlicher Feiertag und die Kirche St. Michael platzte aus allen Nähten", erinnerte sich der Dekan. Ein Jahr danach wären nicht mehr ganz so viel da, und "es gibt auch kein Luther-Zoigl mehr".

"Sind wir zurückgefallen hinter die Reformation und haben wir vergessen, wie schön es war?", fragte er. Und eine Antwort gab er auch sofort: "Das Besondere ist geblieben." Allerdings sollten die Botschaften der Reformation auch richtig verstanden und umgesetzt werden. Auf den Begriff der Freiheit des Christen, der durch die Reformation eine neue Bedeutung gewonnen habe, ging der Dekan dann ausführlich ein. "Freiheit besteht auch in der Freiheit vor Traditionen", betonte der Dekan. Menschen würden dazu neigen, immer wieder in Traditionen zu verfallen. "Dadurch geraten wir hinter die Reformation", stellte Slenczka fest. Denn vor der Reformation hätte es den Ablass-Handel gegeben.

Deswegen gelte: "Wir brauchen keine neue Reformation, wir brauchen dieselbe Reformation". Musikalisch gestaltete den Festgottesdienst der Chor von St. Michael unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Hans-Friedrich Kaiser. Zu hören war Chormusik der Komponisten Albert Becker und Lodovico da Viadana.

 
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