Weiden in der Oberpfalz
04.07.2019 - 17:03 Uhr

Traurig, dass wir's nötig haben

Kommentar von Simone Baumgärtner

Die Waffe des Bademeisters ist seine Trillerpfeife am Hals. Das aber genügt nicht mehr. Nun braucht’s im Schätzlerbad einen Sicherheitsdienst mit Schlagstock am Gürtel. Das darf doch nicht wahr sein, ist meine erste Reaktion. Traurig macht das. Vor allem, weil die Toleranz, das harmonische Miteinander ausgerechnet dort unterzugehen scheint, wo seit jeher eine Fetzengaudi Oberwasser hatte: im Freibad.

War ja klar, bei all den Flüchtlingen, die sich jetzt hier tummeln, mögen die einen rufen. Die Bademeister aber haben andere Erfahrungen gemacht. Es gebe weniger Probleme mit Syrern oder Schwarzafrikanern: „Die entschuldigen sich gleich, wenn wir sie ansprechen.“

Es sind auch nicht die Bademeister, die zu dünnhäutig geworden sind: „Jeder darf gern mal so eine Schicht hier mitmachen“, sagen sie. Dabei werde man auf Gruppen von jungen Leuten treffen, die sich zusammenrotten, betrinken, gemeinsam stark fühlen und Bademeistern sowie Gästen mit ihrer Rücksichtslosigkeit den Badetag verderben.

Deshalb scheint es akut die richtige Reaktion zu sein, zur Abschreckung und Vermeidung von schlimmeren Zwischenfällen mit Hilfe von Security Taschen zu kontrollieren und auf dem Gelände zu patrouillieren. Vielleicht schreckt deren Auftritt ab und er wird mittelfristig überflüssig. Traurig finde ich ihn trotzdem.

Anmerkung zum Kommentar

Nach einem Hinweis möchte ich ergänzend zum Kommentar anfügen, dass der Sicherheitsdienst, der im Schätzlerbad zum Einsatz kommen wird, anders als gemeinhin angenommen, keine Schlagstöcke am Gürtel trägt.

Weiden in der Oberpfalz04.07.2019
 
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