Ausverkaufte Konzerte in Berlin, Stuttgart, München, Hamburg. Zwischenstation Weiden. Tristan Brusch ist längst nicht mehr der Geheimtipp unter den deutschen Singer/Songwritern. Spätestens seit seinem vor knapp einem Jahr erschienenen Album "Am Wahn" ist der 35-Jährige einer der Großen der Szene. Das Ring-Kino war wie gemalen für den Auftritt des Künstlers am Samstagabend: Die Melancholie und Kraft der Texte im cineastischen Ambiente des Sündikats, Volltreffer. Brusch geht an die Grenzen, singt über einen Doppelmord, verschmähte Liebe, Abgründe. Sein bisher größter Hit "Baggersee", den die Hörerinnen und Hörer des rbb-Senders Radioeins zum Song des Jahres 2023 gewählt haben, beschreibt die Szenerie eines Krebskranken, der sich nur noch mit seiner Liebsten beim Baden wünscht. Der Berliner Sänger, der als sein musikalisches Vorbild Hildegard Knef nennt, entlässt die Zuhörerinnen und Zuhörer aber nicht allein mit Trübsal in die Nacht. Die letzten drei Lieder bei seinem Solo-Auftritt geben bewegend positive Energie mit auf den Heimweg. "Am Rest", "Für Theo" und "Das Leben ist so schön". So schön. Das Publikum verabschiedet Brusch mit stehend mit euphorischem Applaus.
Wunderbar auch das Intro von Mina Richman. Die extrem sympathische Sängerin und Gitarrist Alex waren ein perfekter Einstieg in den Abend. Ihre wunderbare Stimme kam durch die sagenhafte Akustik im Ring-Kino bombastisch zur Geltung.
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