Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist auf den Vorschlag von Weidener CSU-Politikern, das Artilleriebataillon 131 in Weiden zu behalten, nicht eingegangen. Das geht aus einem Antwortschreiben des Ministers an Albert Rupprecht (CSU) hervor. Der Weidener Bundestagsabgeordnete Rupprecht zeigt sich darüber "enttäuscht", wie er in einer Pressmitteilung zitiert wird. "In keiner Weise geht der Bundesminister auf unseren Vorschlag ein." Statt, wie vom Verteidigungsministerium geplant, das Bataillon 131 nach Oberviechtach zu verlegen, schlug Rupprecht zusammen mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger dem Verteidigungsminister vor, das sich im Aufbau befindende Artilleriebataillon 375 dorthin zu verlegen. Der Standort in Oberviechtach wird frei, weil das dortige Panzergrenadierbataillon 122 dauerhaft nach Litauen verlegt wird.
Das ausweichende Vorgehen von Pistorius überrascht Rupprecht nicht, heißt es in der Meldung weiter. Auch ein Wunsch nach einem gemeinsamen Termin sei bislang nicht nachgekommen worden. Man werde sich aber "mit allen Kräften gegen die Versetzung des Bataillons stemmen". Rupprecht glaubt, dass die Verlegung noch verhindert werde könne. Die Grundsatzentscheidung, eine Brigade dauerhaft in Litauen zu stationieren, unterstütze er aber "selbstverständlich".
Die geplante Bundeswehr-Rochade hatte Anfang November vor allem in Weiden für Verärgerung gesorgt. Auch die hiesigen SPD-Politiker Uli Grötsch, Nicole Bäumler (beide MdB) und Jens Meyer (OB Weiden) unterzeichneten ein ähnliches Schreiben an den Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Hitschler, um das Bataillon 131 in Weiden zu behalten.
Wann die Bataillone verlegt werden, ist derweil noch nicht klar. Das geht aus einer Antwort von Thomas Hitschler auf eine schriftliche Anfrage von Rupprecht an die Bundesregierung hervor.
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