Trotz des herrlichen blauen Himmels und einer tollen Feier, hingen am Sonntag sprichwörtlich schwere Gewitterwolken über dem beliebten Turm-Fest des Oberpfälzer Waldvereins, Zweigverein Weiden. Denn kaum hatte der Weidener Klinikpfarrer Hans Klier um 10 Uhr vor der Strobelhütte mit dem Gottesdienst begonnen, ahndete wenige Meter unterhalb des Vierlingsturms eine Polizeistreife mehr als 15 Falschparker. Ihnen wurde zur Last gelegt, sie hätten ein am Fischerbergweg angebrachtes Durchfahrtverbotsschild für nicht landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Fahrzeuge missachtet.
Bis dato hatte es an dieser Stelle keinerlei Probleme gegeben, hier zu parken. Vielleicht betrachteten inzwischen einige Besucher diese Parkmöglichkeit als eine Art Gewohnheitsrecht. Für eine Altenparksteinerin endete die Polizeiaktion jedenfalls im Straßengraben. Ihren Angaben zufolge wurde sie von den Beamten angewiesen, rückwärts in Richtung Fischerbergweg zu fahren. Bei dem Manöver kam sie vom Weg ab. Erst ein herbeigeholter Traktor aus Letzau befreite die ältere Dame aus ihrer misslichen Lage. Unterbodenschäden nicht ausgeschlossen.
Nachspiel und Widersprüche
OWV-Zweigvereinsvorsitzender Alois Lukas kündigte unmittelbar nach dem Gottesdienst ein Nachspiel an. Er rief die Betroffenen auf, Widersprüche gegen die Zahlungsaufforderungen einzulegen. Der Parkplatz befinde sich teilweise auf öffentlichem Grund, teilweise aber auch auf dem Grundstück eines Beiratsmitglieds des Oberpfälzer Waldvereins. Und der habe gestattet, dass man dort parken dürfe. „Wir lassen uns das nicht gefallen“, sagte Lukas. Der OWV sei auf Letzau-Flurseite Eigentümer einer Grundstücksfläche von sechseinhalb Hektar. „Wir haben also auch das Recht, hierher zu kommen.“
Es herrsche lediglich ein Durchfahrtsverbot. Allerdings fehle oben ein Parkverbotsschild. „Schreiben Sie Widersprüche, damit sie dort Arbeit haben die nächsten paar Monate, schicken Sie diese nach Vohenstrauß oder geben Sie sie uns. Wir schicken sie weiter“, sagte Lukas. Er werde sich auch an Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger wenden, der am Nachmittag erwartet wurde, sagte Lukas.
Schönes Turmfest
Letztendlich wurde es dann trotz aller Aufregung um falsch parkende Fahrzeuge doch noch ein schönes Turmfest. Pfarrer Klier predigte, dass der Mensch im Augenblick leben solle. „Bei Gott allein kommt die Seele zur Ruhe.“ Eine heilige Messe in dieser Idylle zu feiern, sei schon etwas Einzigartiges, betonte Bürgermeister Reinhold Wildenauer. „Glückwunsch für diese Idee. Wir sind froh, als Weidener Bürger, dass wir diesen Ort genießen dürfen“, sagte er. Der Gottesdienst wurde vom Männergesangsverein Pirk-Luhe unter Leitung von Josef Frischholz musikalisch umrahmt. Am Nachmittag spielte die bairisch-böhmische „Wirtshauseck Musi“. Es gab Leckeres vom Grill und andere Schmankerl. Dazu floss süffiges Gambrinus-Bier so manch durstige Kehle hinunter.
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