Inmitten der Blumenwiese am Weidener Tierfriedhof fand kürzlich „Timmy“ seine letzte Ruhe. 15 Jahre hatte der kinderliebe Cairn-Terrier die Familie von Kerstin Bauer, ihren Kindern und Enkeln begleitet. Nie hätte die Mantelerin es übers Herz gebracht, den verstorbenen Familienhund wie Müll zu beseitigen oder beim Tierarzt entsorgen zu lassen.
Zuvor blickten Josef Gebhardt, der Chef des Fördervereins für den Tierfriedhof, und zwölf der Vorstandsmitglieder auf die Entwicklung des 4000 Quadratmeter großen Areals im Weidener Westen zurück. Vor elf Jahren war mit der Gründung des Fördervereins der Grundstein dafür gelegt worden, dass es in der Oberpfalz den ersten Tierfriedhof gab. Mittlerweile existiert ein weiterer. Der Förderverein hat inzwischen 230 Mitglieder. 681 Tiere – Katzen, Hunde, Hamster und Vögel - wurden im Laufe der Jahre beerdigt. „Timmy“ war das 51. Tier im Jahr 2021.
Nachdem Vorsitzender Gebhardt, der jahrelang die Hauptarbeit am Tierfriedhof erledigte, im Februar einen schweren Unfall hatte, ist Klaus Meier der „Bestatter“ und macht die meiste Arbeit. „Für drei Jahre kostet ein Einzelgrab 90 Euro, ein Grab in der Blumenwiese 70 Euro“, berichtet der 61-Jährige. Für das Ausheben eines 80 Zentimeter tiefen Grabes mit den Maßen 75 mal 50 Zentimeter – etwa für einen Schäferhund – braucht er etwa zweieinhalb Stunden. Für ein kleineres Tier veranschlagt Meier etwa eineinhalb Stunden.
Erklärtes Ziel des Tierfriedhof- Fördervereins ist es seit Langem, das Gelände, das bisher gepachtet ist, von der Stadt zu kaufen. Die erfreuliche Entwicklung der Finanzen des Vereins werden dies bald erlauben. Aber die Verhandlungen mit der Stadt stagnieren wegen Gebhardts Krankheit und wegen Corona. Eine Jahreshauptversammlung wird heuer am 16. September stattfinden.
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