Weiden in der Oberpfalz
13.03.2022 - 16:01 Uhr

Die Ukraine mahnt: Alle AKWs abschalten!

Mahnwache in der Fußgängerzone

Mit einer Mahnwache in der Weidener Fußgängerzone machte am 11. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe die Weiden-Neustädter Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen auf die Risiken der Atomkraft aufmerksam. „Seit 10 Jahren gedenken wir zusammen mit Verbündeten von der Ärzteorganisation IPPNW den Opfern des Desasters und mahnen sowohl den zivilen als auch den militärischen Atomausstieg an", sagten Hilde Lindner-Hausner und Dr. Heidi Nickl. Sie wollten mit ihrer Aktion ein Zeichen gegen den "Atom-Irrsinn" setzen.

Nach einem Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami von bisher ungeahntem Ausmaß, war es 2011 zu mehreren Kernschmelzen im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiji und damit zur Freisetzung großer Mengen an Radioaktivität gekommen. Die Metropole Tokio sei verschont geblieben, weil der Wind in Richtung Meer wehte. Die Großstadt zu evakuieren, wäre eine kaum lösbare Herausforderung gewesen, sagte Lindner-Hausner. "So wurde lediglich im Umkreis von 20 Kilometern evakuiert." Viele Menschen hätten dauerhaft ihr Zuhause verloren.

„Die Katastrophe in Japan ist weiterhin hochaktuell", erklärte Heidi Nickl. Denn aktuellen Entwicklungen machten besonders betroffen: „Atomkraftwerke sind in einem Krieg besonders verwundbar. Selbst abgeschaltete AKWs bleiben tickende Zeitbomben. Die Situation bei den ukrainischen Atomanlagen Tschernobyl und Saporischschja ist erschreckend gefährlich." Lindner-Hausner forderte deshalb die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Die unlösbare sichere Endlagerung sei bereits Bürde genug für die nachfolgenden Generationen.

Die Frage, ob eine Laufzeitverlängerung der noch am Netz befindlichen AKWs eine Lösung aus der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas sein könne, beantworten sie mit einem klaren Nein. Hierbei berief sie sich auf ein Statement der Bayernallianz für Atomausstieg und Klimaschutz. Die Aufnahme von Erdgas und Atom in den Entwurf der EU-Taxonomie sah sie ebenfalls als falschen Weg und appellierte, diesen zurückzuziehen. „Fukushima mahnt: Atomkraft muss ein Ende haben. Sie zu beginnen war ein schlimmer Fehler. Sie zu verlängern oder zu erneuern ist sträflich."

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.