Weiden in der Oberpfalz
05.11.2018 - 20:10 Uhr

Unbekannte Firma gräbt Löcher

Plötzlich stehen ein Bagger und ein Sprinter vor seinem Haus in der Parksteiner Straße. Arbeiter graben die Straße auf und schließen sie notdürftig wieder. Der Anwohner fragt bei der Stadt nach: Die weiß erst einmal nichts von der Maßnahme.

Eine Firma hat in der Parksteiner Straße die Straße aufgegraben, ohne Genehmigung. Bild: privat
Eine Firma hat in der Parksteiner Straße die Straße aufgegraben, ohne Genehmigung.

Der Fall wurde mittlerweile geklärt, informiert die Stadt auf Nachfrage. Ein Versorgungsunternehmen habe die Parksteiner Straße aufgegraben, ohne Genehmigung. Nach Information des Anwohners soll es sich um einen Mobilfunkanbieter gehandelt haben.

Eigentlich hätte sich die Firma die Maßnahme genehmigen lassen müssen. Denn, so bestätigt der Bau- und Planungsdezernent der Stadt Weiden, Oliver Seidel, sind die Versorgungsleitungen unter der Erde zwar Eigentum des Unternehmens. Aber um an diese Leitungen zu kommen, muss dieses öffentlichen Grund aufgraben. Dafür ist ein "Antrag auf Benutzung öffentlichen Verkehrsgrundes" fällig, den verschiedenen Stellen wie Stadtwerke und Verkehrsbehörde absegnen müssen, weiß Seidel.

In diesem Fall hat der Anbieter sich den bürokratischen Aufwand gespart - und gleich noch die Kosten für das Schließen der Baugrube. "Die haben die Straße aufgerissen und das Loch dann mit ein paar Pflastersteinen geschlossen", erzählt der Anwohner. Kein Teer, keine ordentliche Versiegelung. Er wartet ein paar Wochen und fragt bei der Stadt nach. Die weiß von keiner Maßnahme. Der Hausbesitzer lebt mit einem etwa zwei Quadratmeter großen notdürftig geschlossenen Loch vor seiner Tür. Nach mehreren Monaten seien Stadtmitarbeiter mit Teerwagen in die Mooslohe gekommen und hätten die Straße asphaltiert.

Die Stadt hat mittlerweile die Firma ermitteln können und die Kosten für die Versiegelung wurden in Rechnung gestellt, erklärt Seidel. Der Anwohner in der Parksteiner Straße wundert sich auch, dass er nicht über die Maßnahme vor seiner Tür informiert wurde. Dazu seien die Firmen jedoch nicht verpflichtet.

Bleibt die Frage: Kommt so ein Fall öfter vor? "Derartige Fälle sind mehr als selten", meint die Stadt. Seit Abschluss der zahlreichen Breitbandverlegungsarbeiten in den vergangenen Jahren habe sich die Anzahl der straßenrechtlichen Sondernutzungen, sprich das Aufgraben einer Straße für Leitungsverlegungen, auf wieder 500 jährlich reduziert.

rätselhafte Baustellen melden:

Bürger, die den Verdacht haben, dass jemand unbefugt die Straße aufgegraben hat, können sich an die zuständige Stelle für Sondernutzungen im Bauverwaltungsamt wenden (Telefon 0961/81-6008, bauverwaltung[at]weiden[dot]de). Darüber informiert die Stadtverwaltung. Zudem gebe es ein mobiles Angebot: Über den Mängelreporter in der Weiden-App können Betroffene eine Nachricht senden. (blu)

 
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