Alle sechs Jahre werden im evangelischen Dekanat Weiden die ehrenamtlichen Mitglieder im Präsidium und im Dekanatsausschuss gewählt. Nun standen in der diesjährigen Frühjahrssynode diese Wahlen im Mittelpunkt. Bevor Kandidaten sich meldeten und abgestimmt wurde, berichtete Dekan Wenrich Slenczka über die aktuelle Situation im evangelischen Dekanat.
„Wir zählen im Dekanat nur noch knapp 30.000 Gemeindemitglieder“. Der Dekan sprach von einem stetigen Rückgang, der neben demografischen Faktoren auch auf den „relativ hohen Stand der Kirchenaustritte“ zurückzuführen ist. Sinkende Zahlen der Gemeindemitglieder haben auch einen Rückgang der Pfarrerstellen zur Folge. Laut Landesstellenplan muss im Dekanat die Stellenzahl um zehn Prozent abgebaut werden. Die Planung dieses Stellenabbaus sei eine der wichtigsten Aufgaben des neu gewählten Dekanatsausschusses, stellte Slenczka fest. Derzeit gibt es im Dekanat 23 Pfarreien in 35 Gemeinden. 2,5 Pfarrerstellen seien aktuell vakant. Slenczka teilte den Dekanatsbezirk in sechs Teilregionen und nannte dabei Stiftland, Steinwald, Kulm, den Südwesten von Vilseck bis Wernberg, den Südosten um Vohenstrauß und Floß sowie die Stadt Weiden.
Die rückläufige Zahl der Gemeindemitglieder wurde im Verlauf der Synode wiederholt thematisiert. So bedauerte einer der Kandidaten für den Dekanatsausschuss: „Wir tun unglaublich viel in unseren Gemeinden, trotzdem bricht immer wieder etwas weg.“ Als thematischer Hintergrund stand das Thema Kirchenaustritte auch in der Schlussandacht der Synode im Raum. Präsidiumsmitglied Käthe Pühl aus Neustadt am Kulm gestaltete diese und nahm dabei Bezug auf das biblische Gleichnis vom verlorenen Schaf. Im Gleichnis hatte der Hirte seine Herde alleingelassen und sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf begeben. Unter Anspielung auf diese „Mutmachgeschichte“ sagte Pühl: „Wir sind zu sehr damit beschäftigt, die 99 Verbliebenen zu versorgen und richten danach unsere Angebote aus.“ Mehr Mut würde gebraucht, die zu suchen und zu finden, die am Rande stehen und die sich nicht angenommen fühlen.
In drei Wahlgängen wurden die ehrenamtliche Präsidiums- und Dekanatsausschussmitglieder sowie hauptamtliche Ausschussmitglieder gewählt. Die Wahl für das gleichberechtigte Präsidium fiel auf Käthe Pühl und Thomas Bäumler. Beschlossen wurde von der Synode, die Ausübung des Haushaltsrechts für den Gesamtetat von einer Million Euro auf den Dekanatsausschuss zu übertragen.
Neuer Dekanatsausschuss
Dekan Wenrich Slenczka (Weiden, St. Michael), Hans-Joachim Grajer (Neunkirchen-Mantel), Käthe Pühl (Neustadt am Kulm), Claudia Reinl (Vohenstrauß), Sebastian Dippold (Neustadt/WN), Pfarrer Manuel Sauer (Wildenreuth-Kirchendemenreuth), Elke Bundscherer (Speichersdorf), Thomas Bäumler (Weiden, St. Michael), Pfarrer André Fischer (Grafenwöhr-Pressath), Pfarrerin Stefanie Schön (Tirschenreuth-Waldsassen),Stellvertretender Dekan Pfarrer Dirk Grafe (Wirbenz).
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