Weiden in der Oberpfalz
09.02.2024 - 19:00 Uhr

Viel zu oft zu spät: Das Problem der Deutschen Bahn mit der Pünktlichkeit

Die Bahn ist zwischen Hof und Regensburg wieder im Regelfahrplan unterwegs. Wirklich gut läuft es auf der Strecke durch die Oberpfalz aber immer noch nicht. Das zeigt eine neue Auswertung zur Pünktlichkeit der Züge.

Bei der Bahn läuft es in der Oberpfalz weiter nicht rund Symbolbild: Caroline Seidel
Bei der Bahn läuft es in der Oberpfalz weiter nicht rund

Auch wenn der Regionalexpress RE2 zwischen Hof und München seit Ende Januar wieder im Regelbetrieb unterwegs ist: Es läuft weiterhin nicht rund auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung durch die Oberpfalz. Eine Auswertung des Fahrgastverbands "Pro Bahn" zeigt nun, dass es vor allem in der Fahrtrichtung nach Hof Probleme bei der Pünktlichkeit gibt.

Die "Pro Bahn"-Auswertung liegt Oberpfalz-Medien vor. Sie zeigt, dass es zwischen 1. Januar und 7. Februar keinen Tag gab, an dem in Weiden alle Regionalexpress-Züge der Bahn pünktlich in Richtung Hof abgefahren sind. In dem Zeitraum gab es vielmehr nur sieben Tage, an denen mehr als die Hälfte der Züge pünktlich waren. Auch in die südliche Richtung gibt es laut "Pro Bahn" regelmäßige, teils heftige Verspätungen.

Auffällig ist dabei, dass die Häufigkeit der Verspätungen seit dem 22. Januar und mit Rückkehr zum Regelfahrplan tendenziell zugenommen haben. Beinahe jeder dritte Zug in Richtung Norden fährt seither mehr als zehn Minuten zu spät. Das bedeute, dass in den meisten Fällen der Anschlusszug in Hof weg ist, rechnet der stellvertretende "Pro Bahn"-Bundesvorsitzende Lukas Iffländer vor. "Mit der Qualität kann man nicht zufrieden sein", sagt er.

"Müssen besser werden"

Tatsächlich widerspricht an dieser Stelle nicht einmal die Bahn: "In der Tat sind die Pünktlichkeitswerte auch für uns noch nicht zufriedenstellend. Uns ist bewusst, dass wir hier besser werden müssen", heißt es von der Bahn-Pressestelle aus München. Schuld an der schwachen Bilanz seien unter anderem "Infrastrukturstörungen". Außerdem führt die Bahn "singuläre externe Ereignisse" wie zum Beispiel "witterungsbedingte Einschränkungen" an.

"Pro Bahn"-Mann Iffländer weist etwas konkreter auf den nötigen Lokwechsel in Regensburg hin, der häufiger für Verzögerungen sorge. Die Bahn selbst betont, dass man noch auf Fehlersuche sei: "Wir sind aktuell dabei, die Verspätungsursachen auf der Linie detailliert zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung abzuleiten und umzusetzen."

Frage der Priorität

Lukas Iffländer hegt allerdings den Verdacht, dass auch die Prioritäten bei DB-Regio eine Rolle spielen könnten und verweist auf die vergangenen Streiktage. Als etwa am 29. Januar die Streiks der Lokführergewerkschaft bereits beendet waren, fielen die Züge nach Nordbayern trotzdem weiter aus, obwohl es einigen Vorlauf gegeben hätte. "Hier zeigt sich, dass die Oberpfalz und Oberfranken für Regio München keine Priorität hat", sagt Iffländer.

Dem widerspricht die Bahn: "Während des Streiks versuchen wir grundsätzlich, alle Strecken so gut wie möglich mit einem Notfahrplan zu bedienen." Inwieweit dies möglich sei, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Es sei daher schwer, die Streikfahrpläne in unterschiedlicher Regionen miteinander zu vergleichen.

Hintergrund:

Vorgeschichte

  • Die Strecke Hof–Weiden–Regensburg hat seit Jahren ein Zuverlässigkeitsproblem.
  • Der Betreiberwechsel ab 10. Dezember 2023 war mit der Hoffnungen auf mehr Zuverlässigkeit verbunden.
  • Aber auch mit dem neuen Betreiber DB Regio bleiben die Probleme.
  • Zunächst zwangen fehlende Fahrzeuge, die Bahn über Wochen zu einem Notfahrplan mit stark eingeschränktem Angebot.
  • Seit 22. Januar gilt wieder der Regelfahrplan. Bei der Pünktlichkeit gibt es weiter Defizite.
 
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Drath Maximilian

Die Pünktlichkeit ist auch Stand heute immer noch katastrophal und kaum ein Zug ist pünktlich

27.07.2024
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