Die Spannung steigt. Lange. Fast schon zu lange, bis Oberbürgermeister Kurt Seggewiß nach dem Festzug am Freitag auf die Bühne des Zelts an der Conrad-Röntgen-Straße tritt. Er dankt den Stadträten, dass sie es mitgetragen haben, dass nun die Stadt statt die Feuerschützen das Volksfest stemmt. „So ein traditionelles Fest darf nicht verloren gehen“, ruft er ins Publikum. Applaus.
Um 17.12 Uhr und damit mit gut einer Stunde Verspätung greift Seggewiß endlich zum Schlägel, holt vier Mal damit aus – und ruft „O’zapft is“. Erstmals fließt Gambrinus- statt Kulmbacher Bier auf dem Volksfest. Das 120. ist es. Und bei dem ist alles ein wenig anders.
Das Volksfest 2018 dauert nur fünf Tage und ähnelt dem Gäubodenfest. Denn parallel zum Rummel läuft eine Gewerbeschau. 30 Aussteller zeigen in einem 750 Quadratmeter-Zelt, 7 außerhalb ihre Waren an oder stellen ihre Dienstleistungen vor. Jedem schütteln der OB, Bürgermeister Lothar Höher und viele namhafte Vertreter der Stadt die Hände. „Danke, dass Sie dabei sind – und viel Erfolg“, wünschen sie den Ausstellern. Deren Angebot ist so bunt wie das Leben. Es reicht von Energieberatung und Reinigungshilfen über Schmuck, Grills und E-Bikes bis hin zu Appetitzüglern und Allgäuer Käse.
Das Volksfest 2018 hat laut Platzmeister Peter Rackl neben der Ausstellung auch „gigantisch viel“ zu bieten. „Wir haben mehr Fahrgeschäfte als am Frühlingsfest.“ Sieben Haupt- und acht Kinderfahrgeschäfte gebe es. „Insgesamt 43 Aussteller sind hier. So viele hat Amberg, Bayreuth und Deggendorf nicht. 25 sind ganz neu dabei.“ Die Geisterbahn etwa. Oder der Scheibenwischer, ein Fahrgeschäft, das die Gäste in kreisenden Bewegungen in die Lüfte katapultiert. Und und und.
Das Volksfest 2018 ist aber auch die richtige Adresse für Flohmarkt-Liebhaber. 35 Verkäufer bauen am Freitag Tische und Scheinwerfer für den Nachtflohmarkt auf. Am Samstagmorgen wird wieder verkauft. Am Sonntag wartet eine Modenschau, am Montag der „Tag der Firmen, Vereine und Behörde“, und am Dienstag ist Familientag mit verbilligten Preisen plus Abschlussfeuerwerk. Ob dann vom Volksfest als der neue Knaller die Rede sein wird? Es bleibt spannend.

























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