Volles Festzelt und Standing Ovations für Markus Söder

Weiden in der Oberpfalz
17.09.2023 - 11:36 Uhr
OnetzPlus

Rund 2000 Besucher verfolgen am Samstag den Besuch von Markus Söder beim Volksfest in Weiden. Der Ministerpräsident lobt den ländlichen Raum und verspricht Unterstützung für die heimische Wirtschaft und die Abschaffung des Heizgesetzes.

Pünktlich und bestens gelaunt kam der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Samstagnachmittag an der Conrad-Röntgen-Straße an. Die rund 2000 Menschen im vollbesetzten Festzelt gaben eine Visitenkarte der Lebensfreude ab und empfingen Bayerns höchsten Politiker mit einem Paradebeispiel bayerischer Mentalität. Mit dem Bayerischen Defiliermarsch setzte die Weidener Stadtkapelle unter Leitung von Hubert Rupprecht Maßstäbe zum Einmarsch der Delegation. Begleitet von Personenschützern und Polizisten flankierten CSU-Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger sowie Bezirkstagsvizepräsident und Bürgermeister Lothar Höher den hohen Besuch. Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Benjamin Zeitler, Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer und Bezirkstagskandidatin Marina Hirnet wichen im dichten Gedränge nicht von Söders Seite.

Selfies und Autogramme

Unentwegt ließ Söder Selfie-Fotos zu und schrieb Autogramme, bis er seinen Platz neben Europaabgeordnetem Christian Doleschal, Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht, Oetzinger mit Gattin Barbara und Landtagsabgeordnetem Tobias Reiß sowie der stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der CSU Oberpfalz, Stefanie Dippl, einnahm und ihnen mit einer Mass Bier zuprostete. Ehrengast war unter anderem auch Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer. Deftige Brotzeitbretter standen bereit, doch es blieb keine Zeit, zuzugreifen.

Oetzinger versprach Söder Unterstützung der regionalen CSU-Familie bei der Landtagswahl. "Wir treten dafür ein, dass wir den ländlichen Raum stärken, für starke Kommunen, für solide Finanzen und für eine starke Verbindung von Handwerk und Landwirtschaft. Wir setzen uns auch ein für Bildung und Wissenschaft, aber genauso für die Förderung von Kunst und kulturellen Veranstaltungen, sowie für das Ehrenamt." Mit Lothar Höher habe er vor fünf Jahren versprochen, "Kümmerer" für die Region und die Menschen zu sein. "Wir haben in den letzten Jahren geliefert." Applaus brandete auf.

Söder war direkt von der Wiesn in München gekommen und hatte noch einen Auftritt beim Altstadtfest in Nürnberg vor sich, als er zu einer rund einstündigen Rede ansetzte. "Die Seele Bayerns liegt in den kleineren Städten, im ländlichen Raum und nicht in den Ballungszentren. Hier ist man bodenständig, da hat man das Ehrenamt, da hält man zusammen, und da gibt es praktische Vernunft", so Söder unter Jubel. Krisen würden in Bayern am besten überstanden, denn "wir sind das erfolgreichste und mit Abstand das stärkste Bundesland in Deutschland". Er wünsche sich mehr Dankbarkeit und Stolz, in Bayern leben zu dürfen. "Es nutzt nichts, in Berlin über die Welt zu philosophieren, sondern es muss sich wieder mehr um die heimische Bevölkerung gekümmert werden."

Der "ideologischen grünen Doppelmoral" um die Energiekrise erteilte Söder genauso eine Absage wie dem Heizgesetz. "Wir in Bayern wollen auch weiter mit Holz heizen. Diese Attacke der Regierung auf den ländlichen Raum haben wir erfolgreich abgewehrt." Das Gesetz werde 2025 abgeschafft, "weil wir dann diese Ampelregierung in die Wüste schicken werden". Es reiche nicht aus, ausländischen Konzernen Geld und Subventionen hinterherzuschmeißen. "Wir müssen uns mehr um die heimische mittelständische Wirtschaft kümmern, denn die braucht uns." Bayerisches Geld sei besser in der Oberpfalz als in Berlin oder Bremen aufgehoben, meinte Söder mit Blick auf den Länderfinanzausgleich. Stolz sei er auf die bäuerlichen Familien. Bayern ohne Bauern sei für ihn unvorstellbar.

Klimaschutz mit Hirn statt Leim

Zu den Klimaklebern meinte er: "In Bayern gilt der Grundsatz leben und leben lassen, deshalb kleben und kleben lassen. Klimaschutz sollte man mit dem Hirn und nicht mit Leim machen. Lieber arbeiten, anstatt kleben." Weg müsse die Erbschaftsteuer auf das Elternhaus. "Es ist die einzige Steuer auf bereits versteuertes Geld." Viele Familien könnten so ihr familiäres Eigentum nicht erhalten. Deutlich ausgebaut werden sollen Söders Ansicht nach auch die Polizeistellen. Der Skandal um Hubert Aiwanger war an diesem Nachmittag kein Thema mehr für Söder.

"Gott schütze Bayern, Gott schütze Weiden und Gott schütze Sie", schloss Söder seine Rede, die mit mehreren Minuten Standing Ovations und lauten Zurufen belohnt wurde. Die Politprominenz versammelte sich auf der Bühne, um Söder unter anderem für die Unterstützung in Sachen Klinikum Weiden und Bezirksklinikum Wöllershof zu danken. Für Söder gab es Porzellan und ein Gemälde, bevor die Bayern- und Deutschlandhymne den Festakt beendeten. Weitere Bilder auf:onetz.de/4364897

 
 

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