Weiden in der Oberpfalz
06.03.2020 - 10:51 Uhr

Wald im Zeichen des Klimawandels

Die vergangenen zwei Jahre waren viel zu trocken für den Wald: Die Brotbäume Kiefer und Fichte leiden, und die Buche stirbt. Dazu kommen Borkenkäferbefall und Sturmschäden. Die Forstbetriebsgemeinschaft zieht Bilanz – und plant eine Fusion.

Die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Süd verabschiedet nach 37 Jahren ihren Staatlichen Revierleiter Irchenrieth Albert Urban (Vierter von links) im Beisein von Ehrengästen und UPM-Referenten Johann Schuhbauer (Zweiter von rechts). Bild: Dobmeier
Die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Süd verabschiedet nach 37 Jahren ihren Staatlichen Revierleiter Irchenrieth Albert Urban (Vierter von links) im Beisein von Ehrengästen und UPM-Referenten Johann Schuhbauer (Zweiter von rechts).

Als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt/WN Süd erinnerte Bernhard Irlbacher im Postkellersaal in der Jahreshauptversammlung an die würdige 50-Jahrfeier im vergangenen Jahr. Er betonte: Es gebe keine „Klimahysterie“. Die Waldbewirtschaftung habe noch Zeit zum „Agieren“ und es werde weiter Wald geben. Der Forst schaue nach dem Waldumbau anders aus und werde nicht mehr so leistungsfähig sein. Neue Baumarten werden klimaresistent Einzug halten.

Um die Effektivität bei dünner Personaldecke zu gewährleisten, haben die drei Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) NEW Süd, Floß, Eslarn-Vohenstrauß Fusionsgespräche begonnen, die in eine Genossenschaft 2021 münden sollen.

Geschäftsführer Michael Bock berichtete von 11.000 Festmeter Holzeinschlag durch die FBG und einer Vermarktung von 17.900 Festmetern. 785 ordentliche Mitglieder verfügen über 6164 Hektar Wald. Sie erzielten in der Vermarktung einen Umsatz von 1,283 Millionen Euro. Deprimierende waren die drei vergangenen trockenen Jahre mit der Aufarbeitung von Borkenkäferflächen. Ab 2018 gingen die Holzpreise weiter nach unten und 2019 kam Schadholz dazu. Die geerntete Baumartenaufteilung war 75 Prozent Fichte, 22 Prozent Kiefer, zwei Prozent Laubholz und ein Prozent Lärche. Bock forderte auf, gute Stämme für die Submission an die FBG zu melden, bei der gute Preise erzielt werden können. Die Ausbreitung des Coronavirus könnte für den Holzexport fatal werden.

Vom holzverarbeitenden Unternehmen "United Paper Mills" (UPM) referierte Johann Schuhbauer zur „Bioökonomie, effiziente Nutzung der biologischen Ressource Zellstoff“. Der Weltkonzern produziert in 12 Ländern auf sechs Kontinenten mit 10, 5 Milliarden Umsatz 2018. UPM bezog letztjährig von der FBG 250 Festmeter Holz.

Nach 37 aktiven Dienst als Staatlicher Revierleiter Irchenrieth galt Albert Urban mit einem Präsent der Dank und Abschied. Wegbegleiter Georg Forster erinnerte an viele Lehrgänge zu Schwach- und Starkholzernte und Motorsäge. Urban hielt Kurse für Pflanzung und Jungbestandspflege. Er kümmerte sich um den Waldumbau unter Standortberücksichtigung und den Waldwegebau.

Moritz Neumann vom AELF nannte 100 Millionen Euro, die der Bund in der Waldumbauoffensive bereitstellt und wies auf die Förderrichtlinien hin. Martina Möhl dankte im Namen der forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz für das Meistern der Herausforderung im Forst im vergangenen Jahr.

 
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