FBG-Vorsitzender Bernhard Irlbacher nannte als Antriebe der am 17. November 1969 gegründeten FBG die Interessensvertretung von Privatwaldbesitzern. Es erfolgte strategische Anpassung auf immer neue Gegebenheiten der Forstwirtschaft in 50 Jahren.
Als Zeitzeugen im Gespräch begaben sich Alois Lukas und Reinhard Brunner auf die 50-jährige Reise in die FBG-Historie. Dabei standen Stationen wie Bestandbegründungen, Waldwegebau und die Verwertung auch von Schwachholz auf der Tagesordnung. Die Versammlungen waren mit Span- und Schleifholzmengen gefüllt und es erfolgten Schulungen für Waldarbeiter. Die Verwendung von Hackschnitzel als Energieträger kam durch die Ölkrise in Betracht. Viele Waldbesitzer arbeiteten die Kalamitäten von Schneebruch, das Waldsterben mit saurem Regen Anfang der 80er Jahre sowie Sturm- und Borkenkäferschäden auf. Die Vermarktung mit Holzmengenbündelung mit Aufgaben- und Personalerweiterung forderten die FBG. Die PEFC-Zertifizierung regionalen Holzes erfolgte zur Qualitätssicherung. Der technische Fortschritt machte vor dem Wald keinen Halt und ging von der Hand- zur Motorsäge bis zum ersten Harvestereinsatz 1997 über.
Über das Thema „Walderhalt als Zukunftsvorsorge“ referierte der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft Olaf Schmidt. Die Formulierung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ komme aus der Forstwirtschaft, die das Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung über Generationen sichert. Der Wald ist Zukunftsvorsorge mit Rohstoff-Funktion, Wasser-, Boden- und Erosionsschutz. Er dient der Erholung mit „Waldgesundheit“ und Artenschutz von Pflanzen und Tieren.
Der laufende Klimawandel mit erhöhten Temperaturen erfordere Anpassungsstrategien. Die Widerstandsfähigkeit des Walds sinkt, während die Vitalität vieler Schadorganismen steige. Baumarten mit nördlicher oder alpiner Verbreitung wie Fichte, Kiefer und Lärche existieren am Rand ihrer klimatischen Möglichkeiten. Der Waldumbau muss unter Verwendung alternativer heimischer und nicht beheimateter Baumarten in Mischung zur Risikostreuung erfolgen. Weniger anfällige Baumarten sind Buche, Weißtanne, Berg- und Spitzahorn sowie Elsbeere. „Gewinner-Baumarten“ können Edelkastanie, Robinie (Baum des Jahres 2020) und Zerreiche sein, die sich mit den künftigimmer wieder zu erwartenden Nachtfrösten vertragen. Jeder Waldbesitzer könne einen Beitrag zum Erhalt mit Mischwald leisten und die Wildpopulation müsse im Auge behalten werden.
Landrat Andreas Meier erkannte: Es gebe kein Waldsterben, sondern Herausforderungen im Waldumbau. In Neustadt entstand ein neues Hackschnitzelkraftwerk für öffentliche Gebäude und im Neubau des Landratsamts verberge sich unter der Betonschale viel vom Rohstoff Holz in Ständerbauweise. Mit 50 Jahren stehe die FBG gut im Saft, gratulierte Josef Liegl von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz. Es brauche die praktizierte regionale Zusammenarbeit, um auf dem globalen Holzmarkt zu bestehen.
Vorsitzender Bernhard Irlbacher bot den Mitgliedern die professionelle Ausrichtung für die anstehende Herausforderung der FBG an. Sie wird die Waldbesitzer unterstützen bei Beratung, Vermarktung und dem aktiven Waldumbau für die nächsten Generationen.
Geehrte FBG-Gründungsmitglieder
Ein Handtäschchen mit Bierspezialitäten erhielten als FBG-Gründungsmitglieder Hans Götz, Ernst Greiner, Hans Härtl, Willi Krapf, Heinrich Lindner, Johann Lindner, Karl Meißner, Josef Rothballer, Rudi Vierling und Josef Wittmann sowie Ehrenvorstand Günther Grabs. (rdo)
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