Maximal 17,5 Millionen Euro an Fördergeldern könnte die Stadt im Zeitraum bis zu sieben Jahren erhalten. Geld, das für eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung, die den Menschen und dessen Lebensqualität im Blick hat, verwendet werden soll. Das Stichwort ist „Smart City“. Für die Teilnahme an dem bundesweiten Modellprojekt gab der Stadtrat nun grünes Licht. Die CSU hatte dazu einen Antrag eingereicht. Unter Federführung der Stabsstelle der Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Stadtentwicklung soll die Bewerbung bis zur Frist am 20. Mai abgegeben werden.
Die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig mobiles Arbeiten ist, sagte Pressesprecherin Roswitha Ruidisch bei der Vorstellung des Projektes. Dies müsse aber auch jedem möglich sein. „Smart City“ sei ein Ausdruck dafür, neue Technologien in den Dienst der Bürger zu stellen, sie mitzunehmen in neue Welt der Digitalisierung. Die Bewerbung Weidens stehe unter dem Slogan „Smart.Sozial.Innovativ“. Erste Innovationen seien bereits angestoßen, sagte Ruidisch und verwies auf das optimierte Onlineangebot der Stadt oder das erfolgreich initiierte Bürgertelefon.
Zur Entwicklung von Ideen und der Umsetzung möglicher Modellprojekte werde es Arbeitsgruppen geben. In die Zusammenarbeit seien auch die OTH und die IHK eingebunden. „Smart City“ könnte das Leben nachhaltig positiv verändern.
Das Projekt sahen fast alle Stadträte „als Chance“. Benjamin Zeitler (CSU) bat in der Umsetzung um „mehr Schnelligkeit, mehr Mut und mehr Eigeninitiative“. Florian Graf und Brigitte Schwarz (beide SPD) sowie Sonja Schuhmacher (Grüne) mahnten, auch an bildungsärmere Familien nicht zu vergessen. Die Sozialverträglichkeit müsse einen besonderen Stellenwert haben.
Haushaltssituation nicht smart
Die Bewerbung als "Smart City" findet Stadtkämmerin Cornelia Taubmann grundsätzlich gut. Sie merkt jedoch in der Stadtratssitzung an, dass das noch lange nicht heißt, dass "wir dabei sind". Für die Bewerbung brauche es ein echtes Modellprojekt. "Die Digitalisierung von Schulen oder der Stadtverwaltung ist jedenfalls keins."
Zudem stünden alle Förderanträge unter Vorbehalt des aktuellen Haushalts. Dieser müsse aufgrund der wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Coronakrise geändert werden. "Ein zweiter Nachtragshaushalt für 2020 ist in Vorbereitung", sagte Taubmann, und ergänzte mit Nachdruck: "Wir werden alles nochmal neu beraten müssen. Das wird ein komplett neuer Haushalt werden." (shl)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.