Die Bürgerliste sowie die Ausschussgemeinschaft Grün.Bunt.Weiden fragen bereits zu den Stadtratssitzungen im Mai und Juni zum Stand der Planung für das 48 Hektar große neue Gewerbegebiet Weiden-West IV. Endlich gibt es am 7. September Antworten. Und die werden nicht allen gefallen.
Nochmals nacharbeiten
So ist der Bebauungsplan nicht vorangekommen. Die zweite Auslegung des Entwurfs steht weiterhin aus. Damit ist es noch ein langer Weg hin zum Satzungsbeschluss. Zudem können die Grunderwerbsverhandlungen mit den Bayerischen Staatsforsten "nicht finalisiert" werden, räumt die Stadtkämmerei ein. Dazu nämlich wäre die Planreife erforderlich.
Auch weil aufgrund der Ergebnisse der ersten Auslegung noch wichtige Nacharbeiten zu erledigen sind, zwickt's im Zeitplan. So muss eine geforderte vertiefte Standortalternativen-Untersuchung, in der klar gemacht werden muss, warum ausgerechnet das Waldgebiet im Weidener Westen als Gewerbefläche umgenutzt werden soll nachgereicht werden.
Alternativen untersucht
Gibt es keine anderen Areale für ein neues Gewerbegebiet in Weiden? Gerade in einer Zeit, in der "Flächenfraß" auch von der Landesregierung kritisch hinterfragt wird, gewinnt die Alternativenuntersuchung, die eigentlich am Beginn der Planungsbemühungen (also vor einem Jahrzehnt!) stehen sollte, eine besondere Bedeutung. Diese Untersuchung hat die Bauverwaltung nochmals ausgearbeitet. Sie soll bis Anfang September mit dem Rechtsbeistand rückgekoppelt werden.
Weiterer Zeitplan noch geheim
Über die weitere Zeitschiene für die Plnungen für West IV (Aufstellung des Bebauungsplanes, Ergänzung des Flächennutzungsplanes, Herausnahme der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet) wird hinter verschlossenen Türen, in nichtöffentlicher Sitzung, diskutiert. Bisher ließ sich kein Zeitplan einhalten. Es tauchten immer wieder Hinweise auf, dass im Frühstadium der Planungen Versäumtes noch nachzuholen war. Auch mussten Gutachten, wie etwa die speziellen artenschutzrechtliche Prüfung, aufgrund der Dauer des Verfahrens nochmals aktualisiert werden.
Nichtöffentlich soll auch über eine mögliche Parzellierung der bisherigen Flächen des Staatswaldes im Weidener Westen gesprochen werden. Aufgrund der bisherigen Verzögerungen ließen sich keine Verträge für die weiteren Leistungsphasen, zum Beispiel für die Erschließung, schließen.
Vom Handwerk bis zur Kreativ-Firma
Mit Rücksicht auf die interessierten Firmen legt die Stadtkämmerei den Mantel der Verschwiegenheit über die Betriebe, die sich in Weiden-West IV ansiedeln wollen. Auf Antrag der Ausschussgemeinschaft Grün-Bunt-Weiden nennt sie aber erstmals zumindest die Branchen, aus denen die Firmen kommen.
- Handwerkliche Unternehmen. Zimmerei, Maler, Metall.
- Maschinenbau
- Logistik- und Transportunternehmen
- Großhandel für herstellende Unternehmen
- Medizinische (-analystische Einrichtung
- Kreativunternehmen im Bereich E-Commerce mit Bürokomplex und Produktion
Dabei handele es sich um Unternehmen, die sich in Weiden neu ansiedeln wollen. "Jedoch auch ansässige Unternehmen suchen dringend Flächen, um sich erweitern zu können", wird den Stadträten mitgeteilt, die bisher keine Informationen erhalten hatten. Und natürlich kann die Kämmerei noch keine Aussagen zu den Erwartungen in Bezug auf mögliche Gewerbesteuereinnahmen aus diesem Gewerbegebiet treffen.
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