Weiden in der Oberpfalz
29.07.2020 - 10:50 Uhr

Weidener Amnesty International freut sich über die Freilassung von Wang Quanzhang

Bei Amnesty in Weiden engagieren sich (von links) Peter Pauckstadt-Künkler, Veit Wagner, Hugo Braun-Meierhöfer, Lorenz Seitz und Bernhard Filchner. Bild: exb
Bei Amnesty in Weiden engagieren sich (von links) Peter Pauckstadt-Künkler, Veit Wagner, Hugo Braun-Meierhöfer, Lorenz Seitz und Bernhard Filchner.

Corona hat sie nicht gelähmt, die Mitarbeiter der Weidener Gruppe von Amnesty International. Große Freude herrscht über die Nachricht, dass Wang Quanzhang in China wieder zu seiner Familie zurückkehren durfte.

Die Weidener Gruppe von Amnesty International hatte sich vor einem Jahr in einer Briefaktion intensiv um die Freilassung von Wang Quanzhang bemüht. Fast drei Jahre lang wurde er ohne Kontakt zur Außenwelt und ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand in Haft gehalten. Wang Quanzhang war am 3. August 2015 in einer beispiellosen Verhaftungswelle der chinesischen Regierung gegen Menschenrechtsanwälte und andere engagierte Bürger von der Polizei festgenommen worden.

Die erfreuliche Nachricht wurde getrübt durch die jüngst ausgesprochenen Hafturteile in der Türkei im Prozess gegen die als "Istanbul 10" bekanntgewordenen Menschenrechtler. Während der Berliner Menschenrechtstrainer Peter Steudtner und fünf Mitangeklagte von Terrorismus-Vorwürfen freigesprochen wurden, erhielten mehrere türkische Amnesty-Aktivisten Haftstrafen. So wurde der Ehrenvorsitzende von Amnesty in der Türkei, Taner Kilic, zu sechs Jahren und drei Monaten Haft wegen "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" verurteilt. Die ehemalige türkische Amnesty-Direktorin Idil Eser sowie die langjährigen Amnesty-Mitglieder Özlem Dalkiran und Günal Kursun wurden zu einem Jahr und 13 Monaten Haft wegen der "wissentlichen und bereitwilligen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" verurteilt. Die Weidener Gruppe setzt sich seit drei Jahren ganz besonders für Taner Kilic und Idil Eser ein. Allein die U-Haft bei Kilic habe über ein Jahr gedauert: Es fehle an Rechtsstaatlichkeit in der Türkei, hier seien absurde politisch motivierte Urteile gefällt worden, so die Vertreter von Amnesty in Weiden bei ihrer jüngsten Sitzung.

 
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