Weiden in der Oberpfalz
02.03.2021 - 11:50 Uhr

Weidener Arbeitsmarkt im Februar trotz Corona stabil

Der Arbeitsmarkt im Weidener Agenturbezirk zeigt sich weiterhin stabil. Die Auswirkungen der Coronapandemie und des Lockdowns sind noch nicht zu erkennen – jedenfalls nicht in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitslosenzahlen im Weidener Agenturbezirk im Februar 2021. Bild: dnt_red
Die Arbeitslosenzahlen im Weidener Agenturbezirk im Februar 2021.

"Die Auswirkungen der Pandemie und des erneuten Lockdowns lassen sich noch nicht in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit erkennen. Allerdings in den steigenden Anzeigen auf Kurzarbeit, sowie der weiter sinkenden Arbeitskräftenachfrage." Das er-läutert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, im Agenturbericht. Mit 3290 Männern und 2000 Frauen waren nur 10 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat, allerdings 596 mehr als im Vorjahr. Die relativ kurze Winterpause spiegelte sich deutlich in den aktuellen Arbeitsmarktdaten wider. So wurden weniger Erwerbstätige arbeitslos (insgesamt 498) und es erfolgten die ersten Arbeitsaufnahmen in den witterungsabhängigen Branchen. In den vergangenen vier Wochen konnten 955 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. „Darüber hinaus gibt es immer mehr Firmen im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, die ihre Fachkräfte auch über die Wintermonate weiter beschäftigen. In dieser Zeit konnten viele Arbeitnehmer Überstunden oder Resturlaub abbauen, so dass ein Abbau der Arbeitslosenzahl im Februar möglich war“, ergänzt Würdinger.

Von den insgesamt 5290 Arbeitslosen waren 62,2 Prozent Männer. 1531 Personen waren älter als 55 Jahre. Die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 20 Jahre lag bei 102 Personen, 10 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Prozent auf 855 Personen.

540 arbeitslose Personen waren jünger als 25 Jahre. Die Arbeitgeber investieren nicht nur in Ausbildung, sondern sind bestrebt, ihre jungen, gut ausgebildeten Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Das Engagement der Firmen zeigt sich auch in den vielen Praxisbeispielen, die in der bundesweiten Woche der Ausbildung vom 15. bis 19. März vorgestellt werden. Das duale Ausbildungssystem bietet für Berufseinsteiger beste und vor allem langfristige berufliche Perspektiven. „Die verschiedensten Ausbildungsmöglichkeiten stellen unsere Betriebe, Institutionen und Schulen auch vom 3. bis 8. Mai bei der Ausbildungsmesse Nordoberpfalz, die diesmal online stattfindet, vor“, ergänzt Würdinger. „Aktuell startet mit der Vergabe des Halbjahreszeugnisses für viele Jugendliche die Bewerbungsphase für eine Ausbildungsstelle. Personalverantwortliche bitte ich, auch jungen Menschen mit schlechteren Noten eine Chance zu einem Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu geben." Im Februar konnten die 863 bei der Berufsberatung registrierten Bewerber aus insgesamt 1832 gemeldeten Ausbildungsstellen wählen. Damit stehen rechnerisch jedem Bewerber 2,12 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

Von Erwerbslosigkeit waren in der Arbeitslosenversicherung 3295 Personen betroffen, im Vergleich zum Vorjahr 446 Menschen mehr. In der Grundsicherung gab es 1995 Arbeitslose, eine Zunahme um 150 Personen. „Viele arbeitslose Männer und Frauen nutzten die zahlreichen Fördermöglichkeiten der Arbeitsagentur und der Jobcenter, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, fasst der Agenturleiter die Arbeitsmarktentwicklung des vergangenen Jahres zusammen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und die Zahl der gemeldeten Stellen befanden sich weiter im Aufwärtstrend. Dem Arbeitgeber-Service wurden insgesamt 2236 Arbeitsstellen, davon 2155 sozialversicherungspflichtig, gemeldet. Insgesamt sind im Agenturbezirk Weiden 86.447 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 362 Beschäftigte. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen.

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bleibt trotz Lockdown und Kurzarbeit beispielsweise im Gesundheitssektor („Pflege“), im Handwerk oder in der Logistik hoch. Die Pandemie verschärft eher den Druck in Unternehmen, den Strukturwandel erfolgreich zu meistern und dem demografischen Wandel etwas entgegenzusetzen. Die Corona-Pandemie hat Fachkräftezuwanderung nach Deutsch-and allerdings teilweise deutlich erschwert.

Amberg02.03.2021
Hintergrund:

Das ist die Situation in Weiden

  • Leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen auf 1485 erwerbslose Männer und Frauen im Vergleich zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent; 0,7 Prozentpunkte über Vorjahreswert
  • Zahl der Arbeitslosen steigt in Arbeitslosenversicherung binnen eines Jahres um 19 Prozent auf 733 Erwerbslose
  • Im Jobcenter Weiden-Neustadt 752 Personen arbeitslos gemeldet; 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr
  • Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Weiden betreut 726 gemeldete Stellen im Stadtgebiet
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.