Die 60-jährige freie Literaturübersetzerin stehe voll und ganz hinter dem Wahlkampfentwurf ihrer Partei, konterte sie Bedenken von Stadtrat Veit Wagner, der glaubte, eine viel zu einseitig ausgerichtete Strategie würde polarisieren.
Wagner, der 2020 nicht mehr für den Stadtrat kandidiert, hatte unmittelbar vor der Abstimmung über Schuhmachers Kandidatur vor allzu viel Fundamentalismus und missionarischer Methodik gewarnt. Einen OB-Wahlkampf nur an „Fridays for Future“ oder dem Wald aufzumachen, verprelle vielleicht den einen oder anderen Grünen-Wähler. „Unser Programm ist viel komplexer.“ Man müsse sich schon auch mit sozialen Fragen beschäftigten.
Das werde sie tun, versprach Schuhmacher. „Unser Entwurf berührt alle Lebensbereiche. Familie, Jugend, Gesundheit, Bauen, Bildung, Kultur und das Zusammenleben in der Kommune." Das engagierte Bund-Naturschutz-Mitglied: „Und ich glaube, dass das viele Menschen auch so empfinden und ihnen langsam die Augen aufgehen, dass wir einen Auspuff brauchen und nicht länger verharren können in den alten Mustern und Strukturen.“
Sie warb für das Wahlprogramm „Vision 2040“ mit vielen Chancen auf „gute“ Arbeitsplätze im Umweltbereich. Sie wolle dafür kämpfen, dass die Straßen in gewissen Zeitfenstern vom Verkehr befreit und dann den Menschen zurückgegeben würden. Stadtrat Karl Bärnklau baute sich sofort hinter Schuhmacher auf. Die Grünen stünden für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Und Sonja Schuhmacher habe schon in so mancher brenzligen Situation ihren Mann gestanden. „Sie ist gut für uns.“
Stadträtin Gisela Helgath hofft auf diesmal mehr als drei Mandate für das Bündnis 90/Die Grünen. „Wir haben eine gute und interessante Liste mit Grünen und Nichtgrünen. Die Hälfte sind Frauen.“ Und über die Grünen-OB-Kandidatin: „Die männlichen Konkurrenten dürfen sich warm anziehen.“
Ihre Partei stehe für Umwelt- und Klimaschutz. Und dafür müsse man auch schon mal an Verbote denken. „Wir haben ein Recht auf saubere Luft.“ Die Grünen bauten keine Luftschlösser, sondern würden eine klare Linie ziehen. „Wir stehen geschlossen hinter einer Politik, die an unsere Enkel und Urenkel denkt.“ Kandidat Jens Thümmler: "Man darf die Lebenswirklichkeit der einfachen Menschen nicht vergessen und sollte sie durchaus auch neben dem Klimaschutz abbilden."
Stadtratskandidaten der Grünen
1. Sonja Schuhmacher, 2. Falk Ponsold, 3. Gisela Helgath, 4. Karl Bärnklau, 5. Laura Weber, 6. Matthias Ruttmann, 7. Amelie Oheim, 8. Andreas Gmeiner, 9. Babette Feydt, 10. Martin Beutner, 11. Anna Süß, 12. Christian Balke, 13. Mirjam Gmeiner, 14. Hubert Weig, 15. Naemi Schuhmacher, 16. Ronald Wesche, 17. Maria Weber, 18. Hans Babl, 19. Andrea König, 20. Stephan Korb, 21. Eva Danzl, 22. Reinhard Kausler, 23. Edith Huff, 24. Maximilian Schultz, 25. Vera Würf, 26. Manfred Weiß, 27. Jutta Schaller, 28. Robert Hohlrüther, 29. Irene Kassubek, 30. Rudolf Schieder, 31. Brigitte Reber, 32. Konrad Filchner, 33. Claudia Albrecht, 34. Jens Thümmler, 35. Christine Hoffer, 36. Günther Pollakowski, 37. Annette Rösel und 38. Günter Stalinski. (uz)

















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