Eigentlich ist man froh, wenn man keinen Zivilstreit und erst recht keinen Strafprozess am Hals hat. Trotzdem wollten am Mittwoch zahlreiche Bürger erfahren, was sich hinter den Türen des Justizgebäudes in der Ledererstraße so abspielt, wer dort arbeitet und wer für was zuständig ist. Der Pressesprecher des Landgerichts, Richter Matthias Bauer, trug diesem Interesse mit dem Vortrag „Die Weidener Justiz stellt sich vor“ Rechnung. Mehr als 30 Männer und Frauen waren in den Schwurgerichtssaal gekommen.
Bauer berichtete über die personelle Besetzung und die Zuständigkeiten des Land- und des Amtsgerichts. 46 Personen seien am Landgericht beschäftigt, darunter 9 Richter und 14 Justizwachtmeister. Der Zuständigkeitsbereich von Waldsassen bis Grafenwöhr, die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/WN sowie die Stadt Weiden, erkläre die große Zahl an Verfahren, die jährlich anfallen würden. Der Bereich für den das Amtsgericht zuständig sei, sei die Stadt Weiden und der Landkreis Neustadt/WN. Hier seien 13 Richter und 77 weitere Beschäftigte tätig. Beim Amtsgericht gehe die Zuständigkeit in Zivilsachen bis 5000 Euro, beim Landgericht, wenn es um Streitigkeiten über diesem Grenzwert gehe oder bei Fragen der Staatshaftung. In Strafsachen sei das Landgericht gefragt, wenn die Straferwartung über vier Jahren liege sowie, wenn Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts eingelegt werde. Beim Amtsgericht seien zudem Familienrecht, Grundbuch, Betreuung, Zwangsvollstreckung, Handels- und Vereinsregister und vieles andere angesiedelt.
Bauer, Leiter des Referats für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Weidener Justiz, ging zudem auf die Aufgaben und die personelle Besetzung der Staatsanwaltschaft ein sowie der Justizvollzugsanstalt am Almesbacher Weg, die heuer ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Bauer informierte auch über Berufsmöglichkeiten bei der Justiz in verschiedenen Qualifizierungsebenen. Zur Nachwuchsgewinnung gibt es jedoch alle zwei Jahre eine eigene Informationsveranstaltung – voraussichtlich wieder im Jahr 2020. Zum Abschluss ihrer Visite im Gerichtsgebäude durften die Besucher die Sitzungssäle, die Einrichtungen der Justizbeamten und die Haftzellen begutachten.














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