Für viele Firmen und Vereine ist es bereits eine feste Etappe im Jahresprogramm: das Weidener Seifenkistenrennen, das diesmal am Sonntag, 14. Juli, an den Start geht. Damit steht die Erfolgsveranstaltung vor ihrer dritten Runde nach 2017 und 2018. Hernach allerdings folgt eine längere Pause: Das Rennen wechselt in einen zweijährigen Turnus. Das heißt, 2020 werden die Flitzer in der Garage bleiben.
Grund ist der hohe Aufwand, den das Aktionsbündnis "Weiden ist bunt" für jedes Rennen fahren muss. Stets packen auf der und rund um die Strecke in Weiden-Ost bis zu 80 Helfer an. "Ein Wechsel soll nun allen Beteiligten Zeit zum Durchatmen bieten und die Motivation der Akteure aufrechterhalten", erklären die Cheforganisatoren vom Weidener Jugendzentrum, Nico Erhardt und Florian Graf, in einer Stellungnahme. Die "besondere Atmosphäre" dieser Veranstaltung stehe im Fokus - "und soll auch weiterhin als solche von allen Beteiligten wahrgenommen werden". Der Zwei-Jahres-Turnus ermögliche den Teams mehr Vorlaufzeit für die Planung und den Bau ihrer Vehikel. Und Erhardt und Graf erkennen einen weiteren Vorteil: Das Seifenkistenrennen kollidiere in den "ungeraden Jahren" nicht mit Spielen bei Fußball-Welt- oder Europameisterschaften.
Veranstaltet vom Stadtjugendring und präsentiert vom Aktionsbündnis "Weiden ist bunt", hat das Seifenkistenrennen schon bei der Premiere am 10. Juli 2017 Tausende von Besucher begeistert. Mehr als 50 Rennteams schickten größtenteils fantasievoll gestaltete Flitzer auf den abschüssigen Kurs. Ziel erreicht: "Das Bündnis wollte mit diesem Event möglichst viele Menschen für eine Sache begeistern und zum aktiven Mitwirken bewegen", erklärt Erhardt. Darüber hinaus sollten die Ziele und Werte des Aktionsbündnisses "in der Bevölkerung bekannt gemacht und transparent gestaltet werden". Das Ergebnis habe alle Erwartungen gesprengt und sich als "Weidener-Mega-Event" entpuppt, das in der Region seinesgleichen suche. Das Miteinander und die Begeisterung aller Teams sowie der Weidener Bürger mache das besondere Flair aus, das durch den großzügigeren Turnus bewahrt werden solle.
Für das Rennen 2019 versprechen die Organisatoren wieder "spannende Neuerungen". Wie in den Vorjahren wird es wieder in der Bürgermeister-Probst-Straße (hinter dem E-Center Grünbauer) über die Bühne gehen. Anmeldeschluss ist am 10. Juni. Alle Unterlagen und Infos gibt es auf der Homepage www.weiden-ist-bunt.de oder auf Facebook unter "Weiden ist bunt". Fragen beantworten zudem Nico Erhardt und Florian Graf im Juz, Telefon: 09 61 / 298 97, E-Mail seifenkistenrennen[at]weiden-ist-bunt[dot]de. Auch Sponsoren und Unterstützer, die bei der Veranstaltung werben wollen, seien willkommen.
Lieber mehr Anlauf
Beim Seifenkistenrennen lief es von Anfang an wie geschmiert. Vom Start weg gelang dem Stadtjugendring und dem Aktionsbündnis „Weiden ist bunt“ 2017 eine Erfolgsveranstaltung, die in zwei Auflagen über 50 teilnehmende Teams und Tausende von Besuchern begeisterte. Im Juli gehen die Flitzer im dritten Jahr in Folge auf die Strecke. Und wieder werden die Zuschauer nur erahnen können, wie viel Planung, Organisation und handfeste Arbeit in dieser Attraktion stecken. Die Jungs vom Juz dagegen wissen es ganz genau.
Für den einen großen Renntag im Jahr gehen jede Menge Arbeitstage drauf, die schon mal an anderer Stelle in der Jugendarbeit fehlen. Bisher wägten die Verantwortlichen von Jahr zu Jahr ab, ob sie die Großveranstaltung wieder stemmen wollten. Nun also treten sie auf die Bremse: 2019 noch, dann gönnen sie sich Verschnaufpausen in Form eines zweijährigen Turnus’. Einerseits bedauerlich: Alle zwei Jahre ist Weiden nun um eine große Attraktion ärmer. Mit dem Anlauf könnte sich andererseits aber auch das Durchhaltevermögen verlängern. Wir erinnern uns daran, wie einst der „Street-Move“, Weidens jährliche Love-Parade, nach anfänglicher Begeisterung ausgebrannt aufs Abstellgleis tuckerte. Die Seifenkisten machen sich lieber mal rar, bevor der Motor stottert.
Ralph Gammanick