"Wir sind zwar weniger geworden, aber an uns kommt nichts vorbei." Das Eingangsstatement von Stadtverbandsvorsitzender Sabine Zeitler klang, was die momentane Stadtratsarbeit betraf, nüchtern, aber kampfbetont. Am Samstagnachmittag feierte sie mit ihren Genossen im prall gefüllten Postkellersaal den 125. Geburtstag der Weidener SPD. Da gab es viele Rückblicke und Zukunftspläne. "Ihr könnt wirklich stolz sein auf eure politischen Erfolge", rief Festredner Florian von Brunn den Gästen zu. Amüsant fand der Vorsitzende der Bayern-SPD, dass weiland der "Arbeitervergnügungsverein Eintracht" die Keimzelle der Weidener SPD gewesen sei.
Seine Verbindungen zur Oberpfalz unterstrich der Landtagsabgeordnete mit seiner Urgroßtante Toni Pfülf, die bis 1933 für den Stimmkreis Niederbayern/Oberpfalz im Berliner Reichstag gesessen sei. Von Brunn erinnerte ferner an das 160-jährige Parteijubiläum der Bundes-SPD am Dienstag. "Wir ducken uns nicht weg in Krisen. Auch nicht jetzt", sagte der Festredner. "Wir helfen Menschen." Denn seine Partei wisse, was Verantwortung bedeute. Sein dickes Lob galt den sozialdemokratischen SPD-Oberbürgermeistern nach dem Krieg vor Ort, bis hin zu Kurt Seggewiß und Jens Meyer.
Bauordnung entrümpeln
Sein Dank galt besonders Landtagsabgeordneter Annette Karl, die nach Ende dieser Legislaturperiode den Landtag verlassen wird. "Du warst eine kompetente Expertin für Wirtschafts- und Energiepolitik. Eine Anwältin für den ländlichen Raum in Bayern." In seiner Rede betonte von Brunn den Kampf gegen den Rechtsextremismus, die Bildungspolitik und die soziale Verantwortung, auch im Wohnungsbau. "Wir kündigen nicht nur an, wir übernehmen Verantwortung und machen soziale Politik für die Bürgerinnen und Bürger."
Dies betreffe gerade auch Weiden und die nördliche Oberpfalz. "Wir werden dafür sorgen, dass Bauen günstiger und einfacher wird. Zum Beispiel, indem wir die bayerische Bauordnung entrümpeln und entbürokratisieren." Und das komme auch dem Weidener Oberbürgermeister zugute. "Unsere Bauinitiativen werden ihn stärker in seiner Planung unterstützen." Gleichzeitig wolle die SPD auch den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum, gerade hier in Nordostbayern, stärken. "Durch mehr Elektrifizierung und die Reaktivierung von Bahnstrecken."
Geplant sei aber ebenfalls eine Anhebung bei der Förderung von Bussen. "Alles Dinge, die auch hier in Weiden dafür sorgen, dass das Leben für die Menschen besser wird und dass sich mehr Leute Bayern leisten können."
"Lupenreine Sozialdemokraten"
Auch Oberbürgermeister Meyer freute sich über das Jubiläum. "Ich bin glücklich und dankbar, ein Teil dieses tollen Teams zu sein." Die Weidener SPD sei ein wichtiger Impulsgeber für die erfolgreiche Entwicklung der Stadt. "Zahlreiche wegweisende Projekte gehen zurück auf Initiativen und Ideen der SPD." Die Genossen hätten Weiden "zu der Blüte und Pracht verholfen, wie wir es heute sehen."
Die Bevölkerung betrachte es als Selbstverständlichkeit, Syrer wie Afghanen und Ukrainer, die in die Stadt gekommen seien, zu Weidener Bürgerinnen und Bürgern zu machen. Sein Dank galt den vielen "lupenreinen Sozialdemokraten" im Saal. "Vorbilder für kommende Generationen." Die "gute alte Tante SPD" lebe. Stolz sei er auf Olaf Scholz, einen "kämpferischen und starken Bundeskanzler". Annette Karl untermauerte die Solidarität ihrer Partei. Herbert Schmid präsentierte die Festschrift. Im Anschluss an den Festakt legte DJ Borti heiße Platten für die SPD-Disco auf.
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