Die Schneefälle vom Sonntag wirken nach. In den sozialen Netzwerken wird tagelang der angeblich mangelhafte Räumdienst in der Stadt diskutiert. Vor allem am ZOB kämen Kinderwagen und Rollatoren schlecht voran, heißt es. Fakt ist, dass der Städtische Bauhof noch am Mittwoch dabei war, Straßen frei zu räumen, wie Sachgebietsleiter Marc Badhorn im Gespräch mit Oberpfalz-Medien erläutert.
ONETZ: War der Wintereinbruch am Sonntag besonders herausfordernd?
Marc Badhorn: Aufgrund der bekannten Wetterlage hatten wir bereits eine sogenannte „große Bereitschaft“ für Früh- und Spätschicht angesetzt. Durch den von 7 bis 22 Uhr andauernden Schneefall wurden im Stadtgebiet rund 22 Zentimeter Neuschnee gemessen, am höchst gelegenen Punkt in Muglhof waren es sogar 29. Es konnten daher meist nur die Strecken der Stufe 1 vorrangig betreut werden. Für uns ein normaler Winterdienst, wie es in früheren Zeiten des Öfteren der Fall war.
ONETZ: Welche Straßen räumen Sie zuerst, gibt es Prioritäten?
Marc Badhorn: Ja, gibt es natürlich. Es werden drei Stufen unterschieden. Stufe 1: Haupt- und Durchfahrtsstraßen sowie die Strecken des ÖPNV. Stufe 2: Verbindungsstraßen und wichtige Wohnsammelstraßen. Stufe 3: die übrigen Straßen mit geringer Verkehrsbedeutung.
ONETZ: Wie viele Mitarbeiter und Fahrzeuge waren im Einsatz?
Marc Badhorn: Unser Einsatzleiter „früh“ war am Sonntag bereits ab 4 Uhr im Einsatz, die Lkw ab 7.30 Uhr und die Kleinfahrzeuge ab 10.45 Uhr – Ende war um 23 Uhr. Am Montag wurde dann ab 2.30 Uhr mit der nächsten Schicht weitergearbeitet, somit konnte zum Einsetzen des Berufsverkehrs eine Räumung und Streuung der Strecken 1 und 2 gewährleistet werden. Die Räumfahrzeuge legten alleine am Sonntag 1478 Kilometer zurück, und es wurden 55 Tonnen Salz sowie 15 Tonnen Streusplitt ausgebracht. Insgesamt waren am Sonntag 32 Mann im Einsatz. Am Montagfrüh folgte dann ein Volleinsatz mit 90 Mann.
ONETZ: Wie viele Kilometer umfasst das Straßennetz, das geräumt werden muss?
Marc Badhorn: Im Winterdienst werden 265 Kilometer Straßen, 67 Kilometer Geh- und Radwege betreut. Davon sind 120 Kilometer Straßen in Stufe 1, 75 Kilometer in Stufe 2 und 70 Kilometer in Stufe 3.
ONETZ: Stichwort ZOB: Vor allem hier sollen die Gehwege noch am Montag morgen kaum geräumt gewesen sein. Kann das sein?
Marc Badhorn: Wir waren am Sonntag mehrfach vor Ort. Am Montag wurde um 6.15 Uhr geräumt, zusätzlich hat unser Handräumbezirk den ZOB um 6.30 noch nachgeräumt. Bei dieser Schneemenge kann nicht alles sofort schneefrei gehalten werden. Wir machen alles im Rahmen unserer Leistungsfähigkeit, bitten aber um Verständnis, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können.
ONETZ: Was bereitet den Räumfahrzeugen vor allem Probleme?
Marc Badhorn: Für uns stellen die zugeparkten Straßen schon oft ein Problem dar. Abschließend möchten wir gerne nochmals auf unseren Flyer zum Winterdienst hinweisen, auch auf der Homepage der Stadt Weiden sind hierzu Informationen abrufbar.
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