Vielen mag das gar nicht bekannt sein: Weiden hat bereits einen Wohnmobil-Stellplatz! Allerdings in einer Umgebung, in der kaum Urlaubsgefühle aufkommen – hinter der WTW. Hauptmanko: Für die dort Gestrandeten ist die Innenstadt fern, es sei denn, sie kämen zum Wanderurlaub. Einen "Mangel an einem Wohnmobilstellplatz für Tagesgäste in zentrumsnaher Lage" räumt dann auch die Stadtverwaltung ein. Mit einem gemeinsamen Vorstoß wollen Bürgerliste sowie FDP/Freie Wähler Abhilfe schaffen: Jenseits des Wehres am Stadtbad könnte ein attraktiver Stellplatz in reizvoller Lage entstehen. Auf dem städtischen Grund, früher auch als "Zelt"-Platz fürs Musik-Festival und als früherer Standort des Fischerfests genutzt, parken derzeit Autos.
So neu ist die Idee nicht. Kein Wunder also, dass die Verwaltung in ihrer Stellungnahme auf frühere Ablehnungen verweist. Das größte Hindernis, wie auch der Hauptverwaltungsausschuss 2017 feststellte: Der Platz liegt im Überschwemmungsgebiet der Waldnaab. Bereits bei einem zehnjährlichem Hochwasser werde er geflutet. Die Rathausexperten verweisen aber auch darauf, dass längst eine andere Lösung gefunden sei. So habe der Stadtrat vor zwei Jahren beschlossen, dass das Projekt Wohnmobil-Stellplatz auf einer Fläche zwischen Dr.-Pfleger-Straße und Südost-Tangente weiterverfolgt werden soll. Ergebnis: Sie ist sicher vor Hochwasser, wird aber noch landwirtschaftlich genutzt.
CSU-Stadtrat Hans Forster würde dennoch gerne am vorgeschlagenen Standort beim Stadtbad festhalten, wie er auf Nachfrage von Oberpfalzmedien bestätigt. Kein Wunder, ist er doch auch kommissarischer Chef des Stadtbad-Fördervereins. Der Platz sei optimal, verfüge sowohl über Wasser-, als auch Stromanschlüsse. Nach den Vorstellungen Forsters soll die künftige Anlage für eine Verweildauer von drei bis vier Tagen ausgerichtet sein, damit Geschäfte und Lokale der Innenstadt von den Urlaubern profitieren können. Die Hochwassergefahr hält der Vorsitzende des Fördervereins für kein entscheidendes Hindernis.
Maßgeblich für das weitere Vorgehen ist nach Ansicht der Verwaltung, sich über den gewünschten Charakter der Anlage klar zu werden: Wird ein bewirtschafteter Campingplatz mit kompletter Infrastruktur gewünscht, ein "Wohnmobilhafen" (mit gehobener Ausstattung) für längeren Aufenthalt, ein purer Stellplatz für maximal drei Tage Verweildauer oder ein Kurzreiseplatz für eine oder zwei Nächte? Das können sich Weidens Kommunalpolitiker nun in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. In der Stadtratssitzung Anfang Dezember kam der Antrag aus Zeitgründen nicht zum Zug, nächste Gelegenheit ist erst wieder im neuen Jahr.

















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