Weiden in der Oberpfalz
24.09.2020 - 10:41 Uhr

Weidens ziemlich bester Freund in Macerata

Diese Personalie bei der Kommunalwahl in Macerata ist für die Weidener fast noch spannender als die Frage, wer Bürgermeister wird. Kommt Ulderico Orazi wieder in den Stadtrat?

Ulderico Orazi (Mitte) lebt die Partnerschaft mit Weiden, hier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Verbindung 2013. Das gefällt auch Jens Meyer und Stefanie Sperrer. Bild: phs
Ulderico Orazi (Mitte) lebt die Partnerschaft mit Weiden, hier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Verbindung 2013. Das gefällt auch Jens Meyer und Stefanie Sperrer.

Aufatmen ist angesagt. Der Verbindungsstadtrat der italienischen Partnerkommune bleibt den Oberpfälzern als Ansprechpartner erhalten. Das war diesmal so unsicher wie noch nie, denn Orazis Mitte-Links-Parteienbündnis hat diese Woche erstmals seit 20 Jahren das Rathaus verloren – und zwar krachend.

Das italienische Wahlrecht gesteht den Siegern, dem Mitte-Rechts-Lager, 60 Prozent der 40 Sitze zu. Der Opposition bleiben 12. Einen davon eroberte Orazi als einziger seiner Partei "Italia Viva", die mit der sozialdemokratischen PD verbündet ist. Dazu gingen bereits einige Glückwünsche aus Weiden ein, wo Orazi Stammgast beim Bürgerfest ist, Kontakte vermittelt oder mit den "Bierfilzler"-Freunden aus der Oberpfalz, Annaberg-Buchholz oder Weiden am See die Freundschaft pflegt.

In seiner Heimat ist er als Barista ebenfalls beliebt. Er betreibt am Corso Cavour, der Haupteinkaufsstraße Maceratas, ein kleines Lokal zusammen mit seiner Schwester. Pikant: Schwester Laura Orazi trat als politischer Newcomer erstmals zur Stadtratswahl an und eroberte prompt ein Mandat – allerdings für die stramm rechte Lega. Während Bruder und Schwester also tagsüber Hand in Hand arbeiten müssen, dürfte es am Abend bei Sitzungen und Abstimmungen mit der Geschwisterliebe bald vorbei sein.

Weiden in der Oberpfalz22.09.2020
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.