Weiden in der Oberpfalz
21.03.2019 - 13:47 Uhr

Auf Widerspruch folgt Mammutsitzung

Im Yachtclub Weiden läuft es nicht wirklich rund. Zwischenmenschlich gibt es einige Baustellen. Diese zu beseitigen, bleibt die Aufgabe des Vorsitzenden Thomas Sparrer, der bei den Neuwahlen in seinem Amt bestätigt wird.

Nach einer vierstündigen Jahreshauptversammlung können die neu gewählten Vorstandsmitglieder und Beiräte wieder lachen. Vorsitzender Thomas Sparrer (vorne links) wird in den kommenden zwei Jahren von einem zum Teil neuen Team unterstützt. Bild: Winkler
Nach einer vierstündigen Jahreshauptversammlung können die neu gewählten Vorstandsmitglieder und Beiräte wieder lachen. Vorsitzender Thomas Sparrer (vorne links) wird in den kommenden zwei Jahren von einem zum Teil neuen Team unterstützt.

„Wir müssen uns sputen, damit wir vor Mitternacht fertig werden“, betonte Sparrer gleich zu Beginn der Jahreshauptversammlung im Schützenhaus. Bei der Verlesung der einzelnen Tätigkeitsberichte wurde der hohe Arbeitseinsatz der Mitglieder besonders gelobt. „2018 haben 61 Mitglieder 1235 Arbeitsstunden verrichtet“, berichtete Oberbootsmann Ulf Neumann. Dass der Verein auch finanziell gut aufgestellt ist, verdeutlichte Schatzmeister Franz Blaschzok: „In 2018 haben wir einen Gewinn von 5604 Euro erwirtschaftet.“

Doch auch Unangenehmes kam bei der Jahreshauptversammlung zur Sprache. Sechs Mitglieder haben 2018 gegen die Verpflichtung zum Arbeitsdienst geklagt. Das Gericht gab ihnen Recht, da die Beitragsregelung bisher nicht in der Satzung verankert war. „Das Urteil ist seit 14. März rechtskräftig. Wir werden nicht in Berufung gehen“, erklärte Sparrer. Daher appellierte der Vorsitzende an die Solidarität der Mitglieder, dass sie auf den Rückerstattungsanspruch für die bezahlten Arbeitsdienstgebühren von 2016 und 2017 verzichten mögen.

Die zwischenzeitlich geänderte Satzung wurde bereits bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Februar 2018 mit der notwendigen Mehrheit beschlossen. Doch hiergegen legte ein Mitglied Widerspruch ein, da zu der Versammlung nicht satzungsgemäß geladen wurde. Gleiches galt für die Jahreshauptversammlung im März 2018. Demgemäß mussten alle scheinbar erledigten Punkte bei der jüngsten Versammlung noch einmal behandelt werden. Erneut arbeiteten die 72 stimmberechtigten Mitglieder die Satzungsänderungen Wort für Wort durch. Auch der 2018 gestellte Antrag, Herbert Tischler zum Ehrenmitglied zu ernennen, stand bei der Jahreshauptversammlung 2019 abermals auf der Tagesordnung. Bei seiner Ansprache nutzte er die Gelegenheit, Klartext über die momentane Situation zu sprechen: „Der Yachtclub Weiden war einst ein Musterverein und jetzt haben wir einen Scherbenhaufen.“ Auch Kati Witt monierte die mangelhafte Gesprächskultur: „Ein Verein lebt von verschiedenen Meinungen. Doch diese müssen ordentlich kommuniziert werden.“ Daher forderte sie die Quertreiber auf: „Lasst bitte diese persönlichen Animositäten.“

Dass die Mehrzahl der Mitglieder dem Verein sehr verbunden ist, machten die Neuwahlen deutlich. Fast alle Posten im Vereinsausschuss konnten besetzt werden. Für den ersten Vorsitz gab es gleich zwei Kandidaten: Thomas Sparrer und Maria Stetter. In einer geheimen Wahl wurde der alte Vorsitzende in seinem Amt bestätigt (48 Ja, 8 Nein, 8 Enthaltungen). Die Wahl aller weiteren Mitglieder des Vereinsausschusses erfolgte per Akklamation: Zweiter Vorsitzende Ulf Neumann, Schatzmeister Franz Blaschzok, Schriftführer Michael Schraml, Sportwart Heinz Läufer, Ausbildungsleiter Klaus Schönke, Oberbootsmann Michael Barth, die Beisitzer Ulrike Marx, Karin Schraml, Albert Höfner sowie die Kassenrevisoren Margit Demleitner und Josef Hausner.

 
Kommentare

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Max Yachtclub

Man ist fast schon dankbar für Selbstverständlichkeiten. So auch dafür, dass der Vorstand nicht in Berufung geht und den Verein ein drittes Mal der Lächerlichkeit preis gibt. Denn die Berufung würde genau an dem Gericht verhandelt, das dem Vorstand bereits in der ersten Verhandlung erklärte, dass die Gebührenordnung nicht satzungskonform ist. Schade, dass die Vorstandsmitglieder nicht persönlich für den Schaden haften, der dem Verein -auch in seiner Außenwirkung- entstanden ist.

Ob der Vorstand jetzt endlich begriffen hat, dass er nicht über der Satzung und damit der Mitgliederversammlung steht? Das Gebaren in der Mitgliederversammlung spricht dagegen. Wir werden es im Laufe der kommenden Saison sehen.

Herbert Tischler sprach von einem Scherbenhaufen. Kati Witt stellte die Frage, ob der Verein das 50. Jubiläum in ein paar Jahren noch erlebt. Das hängt davon ab, wann der Bodensatz erreicht ist. Hoffentlich war diese Veranstaltung endlich der Tiefpunkt.

06.04.2019
Weid ener

Verdiente Mitglieder, die für das Revier "Brückelsee" gekämpft haben und das aufgebaut haben was heute dort vorhanden ist -Gelände, Infrastruktur, Vereinsgebäude, Steganlagen, Kran- als "Quertreiber" zu bezeichnen ist eine Frechheit sondersgleichen.

Ohne diese Mitglieder würde der Verein heute entweder nicht mehr bestehen oder auf der Pfütze "Hüttener Weiher" schippern.

Die wenigen "Alten" unter den Vorstandsmitgliedern, die heute wieder aufbegehren hatten bis zum Umzug nichts als die einstige Bretterbude am Süßenloher Weiher zustande gebracht. Als dann dort in Altenstadt das Ende bevorstand ist ein großer Teil der Vorstandschaft zurückgetreten und die heute von Ihnen als Quertreiber bezeichenten Mitglieder wurden angeheuert, weil man sich nicht getraut hat diese Aufgabe mit dem Umzug & Neuaufbau zu stemmen.

Die in der Hauptversammlung abgezogene Selbstbeweihräucherung für "Leistungen" die in damaligen Zeit des Aufbaus nebenbei erledigt wurden und nicht einmal der Rede wert gewesen wären war gelinde gesagt eine Verhöhnung der Mitglieder, die damals ehrenamtlich monatelang ihre Knochen mit Bauarbeiten geschunden haben, Traktoren, LKWs, Bagger & Autokräne aufgefahren haben.

Und heute, wo diese Leistungsträger ihr Werk genießen könnten, versuchen Leute die nach getaner Arbeit angekrochen gekommen sind sich die Früchte unter den Nagel zu reißen.

Wer Wind säht wird Sturm ernten... ein Herr Ruppert Heiner -die wenigsten in diesem Verein werden ihn noch kennen, wie er einst am Süßenloher Weiher als 1. Vorstand in Uniform mit seiner dunkelblauen Kapitänsmütze den Verein repräsentierte und die Tradition pflegte-, würde sich im Grabe umdrehen, wenn er die heutigen Zustände, welche diese Vorstandschaft aus Egoismus & Eigennutz heraufbeschworen hat sehen könnte.

27.03.2019
Max Yachtclub

1. Frau Witt kritisierte völlig zurecht die mangelnde Gesprächskultur einiger Diskutanten. Leider wurden im Laufe des Abends kritische Stimmen lautstark nieder gepöbelt. Sie mahnte eine offene und respektvolle Kommunikation von allen Seiten an. Kritische Mitglieder als "Quertreiber" zu bezeichnen, mag opportun erscheinen, kann aber niemals im Sinne einer Befriedung des Vereins sein. So schreitet die Spaltung des Vereins immer weiter voran.

2. Zitat aus dem Artikel: "Fast alle Posten im Vereinsausschuss konnten besetzt werden." Nun ja. Nein. Mehr als 25% der Posten (fünf von 18) blieben unbesetzt, da sich keine Freiwilligen gefunden haben. Viele Ausschussmitglieder hatten bereits im Laufe des Jahres das Handtuch geworfen... .

21.03.2019
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