Weiden in der Oberpfalz
03.01.2020 - 12:21 Uhr

Winter führt zu steigender Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Weiden

Saisonbedingt ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich Weiden-Neustadt-Tirschenreuth im Dezember leicht angestiegen. Gleichzeitig wird der Arbeitsmarkt von steigendem Fachkräftebedarf geprägt.

Von 3,1 auf 3,2 Prozent stieg die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Weiden von November auf Dezember an. Grafik: Oberpfalz-Medien
Von 3,1 auf 3,2 Prozent stieg die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Weiden von November auf Dezember an.

Zum Winterbeginn liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Weiden bei 3,2 Prozent. Aufgrund der jahreszeitlich üblichen Entlassungen in Außenberufen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich mit November 2019 auf insgesamt 3846 Männer und Frauen angewachsen.

Der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Weiden, Thomas Würdinger, beurteilt die Entwicklung im Dezember dennoch positiv: "Obwohl die Zahl der Arbeitslosen witterungsbedingt gestiegen ist, liegen wir mit 3846 Betroffenen deutlich unter dem Vorjahreswert. Wir sind mit 4069 Arbeitslosen im Dezember 2018 gestartet und konnten die gute wirtschaftliche Situation 2019 erfolgreich nutzen."

Im Fokus der Beratungs- und Vermittlungstätigkeit 2019 habe die Weiterbildung von arbeitslosen und arbeitssuchenden Menschen gestanden. "Denn wer gut qualifiziert ist, verliert seltener seine Arbeits-stelle." In Zeiten von hohem Fachkräftebedarf seien auch die regionalen Unternehmer an diesem Thema sehr interessiert.

Ein Blick auf die Statistikdaten der Agentur zeigt eine hohe Dynamik am Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Dezember 1196 Personen arbeitslos, während 988 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Insbesondere die Zahl der Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung stieg um 202 auf 2092 Männer und Frauen. Die Jobcenter waren für 1754 Betroffene erster Ansprechpartner. Im Rechtskreis SGB II (Hartz IV) sind das 401 Arbeitslose weniger als im Dezember 2018, hebt Würdinger hervor.

Analog zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigt sich auch bei der Unterbeschäftigung ein Anstieg im Dezember. Die Unterbeschäftigung zählt auch Personen in entlastenden arbeitsmarkt-politischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mit und stieg auf 5632 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie allerdings um 123 Personen gesunken. Dem Arbeitgeber-Service sind aktuell 2351 freie Stellen gemeldet. Die Personalnachfrage zieht sich durch fast alle Wirtschaftsbereiche.

Eine ähnlich gute Entwicklung spiegeln die Beschäftigtenzahlen in der Stadt Weiden wider. Mit einem Zuwachs von 116 Personen binnen eines Jahres stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 28 272. Mit 780 Stellenangeboten bieten sich in der Stadt weiterhin viele Beschäftigungsperspektiven. Saisonbedingte Kündigungen sind nach Angaben der Experten ursächlich für einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. 1213 Männer und Frauen waren im Dezember im Stadtgebiet arbeitslos. Die Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent liegt 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert von Dezember 2018.

Agenturchef spricht von rasantem Aufschwung im vergangenen Jahrzehnt:

Neuer Höchststand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

„Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hat im vergangenen Jahrzehnt einen rasanten Aufschwung erlebt. Sie hat nach aktuellstem Stand – 30. Juni 2019 – mit 86 809 Personen, 1625 mehr als im Vorjahreszeitraum, einen neuen Höchststand erreicht“, erläutert Arbeitagenturchef Thomas Würdinger. Zuwachs gab es vor allem in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie und im verarbeitenden Gewerbe.

47 765 dieser Personen sind männlich, 2,1 Prozent mehr als ein Jahr davor. Um 1,7 Prozent wuchs der Frauenanteil. 24 029 aller Arbeitnehmer sind in Teilzeit beschäftigt. 17 246 sind zwischen 55 und 65 Jahre alt, 7,4 Prozent mehr als im Juni 2018. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung kommt der Gruppe der nicht-deutschen Arbeitnehmer zunehmend Bedeutung zu. Deren Anteil stieg von März 2018 bis März 2019 um 17 Prozent auf 9356 Personen. Das größte Kontingent stellt die Tschechische Republik mit 4841 Personen. Zudem waren Ende März 2019 insgesamt 442 Menschen aus Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

 
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