Wirtschaftsclub sorgen Mangel an Arbeitskräften und Materialknappheit

Weiden in der Oberpfalz
24.03.2022 - 12:43 Uhr

In der Jahreshauptversammlung spricht der Wirtschaftsclub Nordoberpfalz über seine Aktivitäten in schwieriger Zeit. Die Interessensvertretung der regionalen Wirtschaft möchte sich wegen der massiven Preissteigerungen an die Politik wenden.

Rohstoffe wie Holz erleben aktuell eine massive Preisexplosion. Über diese Preissteigerungen sprach auch der Wirtschaftsclub Nordoberpfalz.

Die Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft will sich angesichts der enorm gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sowie des eklatanten Materialmangels an die Politik wenden. Das wurde auf der virtuellen Jahreshauptversammlung beschlossen. Denn 98 Prozent der heimischen Betriebe sehen inzwischen ihre Produktion beeinträchtigt. „Diese Probleme treffen die Region knallhart“, betonte Präsident Anton Braun. Die 170 Mitglieder beschäftigen rund 38 000 Mitarbeiter und erzielen einen Jahresumsatz von insgesamt acht Milliarden Euro.

Corona schränkte auch beim Wirtschaftsclub die persönlichen Begegnungen ein. „Die wenigen Präsenzveranstaltungen mit Betriebsbesichtigungen und Sommerfest wurden umso mehr großartig angenommen“, sagte Braun. Die zunehmende Knappheit an Betriebsflächen, nachdem Weiden West IV gescheitert ist, und der empfindliche Mangel an Arbeitskräften sehen die Unternehmen als dringliche Herausforderungen.

Geschäftsführer Nicolas Götz kündigte für 2022 ein Wirtschaftsforum mit „hochkarätigen Rednern“ an. Vizepräsidentin Cornelia Gebell berichtete über die Mitgliederentwicklung mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren. Neu gehören dem Wirtschaftsclub an: Georg Scheiber (Rundstedt & Partner, Nürnberg), Maria Schmelzer (Ambros Schmelzer & Sohn, Waldershof), Holger Poschmann (OWS, Weiden), Peter Götzl (Metallbau Götzl, Erbendorf), Sandro Schindler (Schindler Karosserie + Lack, Tirschenreuth) und OTH-Präsident Professor Clemens Bulitta. Auf dem „finalen Weg“ sieht Christian Fröhlich die „Marke Nordoberpfalz“; demnächst erfolgen die Förderanträge. Eine eigene App soll sich gezielt an berufliche „Rückkehrer“ wenden und einen digitalen Beitrag zur „regionalen Willkommenskultur“ darstellen.

In einem Impulsreferat untermauerte der neue OTH-Präsident Bulitta den Anspruch der Hochschule, „Motor für die Regionalentwicklung“ zu sein: „eine smarte Hochschule in einer smarten Region“. Bulitta bezeichnete den Fachkräftemangel als das „Wachstumshemmnis Nummer eins“. Langfristig könnten die Arbeitskräfte nicht mehr nur in Deutschland gewonnen werden. Die fortschreitende Internationalisierung der OTH sei dabei ein erfolgversprechender Weg. Von den annähernd 4000 Studierenden sind rund 2300 am Standort Weiden. Bulitta sprach von zunehmenden Problemen, ausreichend Wohnraum für die Studenten zu finden.

„Diese Probleme treffen die Region knallhart.“

Anton Braun, Präsident des Wirtschaftsclubs Nordoberpfalz

 

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