Weiden in der Oberpfalz
09.11.2022 - 11:15 Uhr

Witt stellt Kostüme für Filmkomödie zur Verfügung

Witt Weiden stattet die Akteure der Filmkomödie "Wer gräbt den Bestatter ein?" mit Kostümen aus. Zwei Regisseure und Schauspieler machen bei einer Promotion-Tour Halt im Neue-Welt-Kino.

Hoher Besuch im Neue-Welt-Kinocenter (von links): Regisseur Andreas Schmidbauer, Kinobetreiberin Lisa Lahm, Regisseurin Tanja Schmidbauer sowie die beiden Schauspieler David Zimmerschied und Peter Rappenglück. Bild: Kunz
Hoher Besuch im Neue-Welt-Kinocenter (von links): Regisseur Andreas Schmidbauer, Kinobetreiberin Lisa Lahm, Regisseurin Tanja Schmidbauer sowie die beiden Schauspieler David Zimmerschied und Peter Rappenglück.

Inzwischen haben Kinoleute Weiden in ihr Herz geschlossen. Spätestens seit Marcus H. Rosenmüller in der Stadt einige Szenen für seinen "Beckenrand-Sheriff" drehte und Saralisa Volm hier die Premiere ihres Debütfilms "Schweigend steht der Wald" feierte, scheinen die Max-Reger-Stadt und das Neue-Welt-Kinocenter in den Fokus bayerischer Filmemacher gerückt zu sein. Am Montagabend waren schon wieder Promis vor Ort. Das Team der Filmkomödie "Wer gräbt den Bestatter ein?" war im Kino an der Fichtestraße zu Gast. Die beiden Regisseure und zwei Schauspieler sind auf großer Promotion-Tour durch Bayern unterwegs.

"Uns war klar, wir wollten wieder ein Dorf-Setting machen, wie bei ,Hinterdupfing'", erzählte Co-Regisseurin Tanja Schmidbauer, die den neuen Film mit ihrem Bruder Andreas ("Hinterdupfing") inszeniert hat. Für die gelernte Filmproduzentin war es ihr Regiedebüt. "Wir haben uns überlegt, was zu einem Dorf dazugehört. Welche Themen. Welche Charaktere. Und da haben wir uns gesagt: Konzentrieren wir uns eben auf Menschen, die normalerweise eher weniger im Blickpunkt sind."

Keine Buchvorlage

Krankenschwestern, Anwälte und Kommissare gebe es im Film in üppiger Zahl. Unterrepräsentiert seien hingegen Berufsgruppen wie Gärtner, Müllfahrer, Kaminkehrer und Bestatter. "Und da stand sehr schnell die Frage im Raum: Was passiert eigentlich, wenn der Bestatter stirbt und im Dorf gibt es keinen Nachfolger, der sich um ihn kümmert?" Was dann schlussendlich die titelgebende Frage gewesen sei. Auf eine Buchvorlage habe das Team beim Ideenschöpfen nicht zurückgreifen können. Das Drehbuch schrieb eine Vierergruppe.

Anschließend sei eifrig nach den entsprechenden Locations geforscht worden. "Wir haben ganz Bayern durchkämmt", erinnerte sich Andreas Schmidbauer. Fündig geworden sei man schließlich in Velden an der Vils, Mörnsheim, Fünfstetten und Prien am Chiemsee, dem Heimatort des Geschwisterpaars. Gedreht wurde von September bis Oktober 2021. Ein halbes Jahr nach dem geplanten Drehstart. Warum? "Weil Corona dazwischen kam."

Makabre Komödie

David Zimmerschied spielt in der makabren bayerischen Komödie den Klempner Pat Paluzek, einen der drei Beseitiger des toten Bestatters aus dem Dorf. Zimmerschied hat übrigens einen berühmten Onkel, nämlich den Schauspieler und Kabarettisten Sigi Zimmerschied, der in den Eberhofer-Filmen den tabakschnupfenden Richter Moratscheck spielt. Trotz solch einer Steilvorlage identifiziert sich das Team aber nicht mit den "Eberhofer"-Leuten. "Wir fühlen uns näher an den Heimatgeschichten von Marcus H. Rosenmüller."

Es geht im Film um zwei Dörfer, die im Streit liegen. Sowohl Neubrunn als auch Greisendorf beanspruchen das Grab des Stummfilm-Stars Gaby Gruber für sich. Die Filmdiva wohnt exakt auf der Dorfgrenze. Um ihre jeweiligen Chancen für den Zuschlag zu verbessern, ist den Dörflern jedes Mittel recht. Zunächst jedoch muss die Leiche des Bestatters verschwinden und dessen Tod unter den Tisch gekehrt werden. Denn ohne Bestatter keine Beerdigung.

Urwüchsiger Bürgermeister

An dieser Stelle kommt der ebenfalls mit nach Weiden angereiste Schauspieler Peter Rappenglück (Pfarrer Ignaz Neuner in "Dahoam is dahoam") ins Spiel, der die Rolle des urwüchsigen Bürgermeisters und Strippenziehers Anton Aumeier besetzt. Rappenglück ist sich sicher, dass es in bayerischen Gemeinden wirklich noch solche urige Bürgermeister-Typen gibt, wie den Aumeier. Und das sei auch völlig in Ordnung. "Es ist doch nicht schlecht, wenn ein Bürgermeister alles für das Wohl seines Dorfes tut."

Eigentlich könnte diese Story in jeder deutschen Gemeinde spielen, betonte Andreas Schmidbauer. "Aber wir haben uns gesagt: Wir machen's in unserer Heimatsprache." Also auf boarisch. Weil es sich hierbei um eine Low-Budget-Produktion handelte, mussten viele Töpfe angezapft werden. Unter anderem auch Witt Weiden. Der Versandhändler stellte die Kostüme zur Verfügung. Angezogen vom Weidener Unternehmen, hatte die Produktion am Montag als kleines Dankeschön auch Vertreter der Witt-Gruppe ins Kino eingeladen. Der Film läuft seit Donnerstag.

 
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